Der Aufbau von Hals und Rachen: Was passiert bei einer Erkältung?

Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit: Fast jeder hat sie im Rahmen einer Erkältung schon einmal zu spüren bekommen. Doch wie ist es mit den betroffenen Bereichen im Hals? Kennst Du Dich damit aus? Wir erklären Dir, wie Hals und Rachen genau aufgebaut sind und was dort bei einem Infekt vor sich geht.

Eine Frau hält sich aufgrund von Rachenbeschwerden den Hals.

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Zusammengefasst:

  • Der Hals übernimmt wichtige Aufgaben: vom Atemlufttransport bis hin zur Stimmbildung.
  • Aufgrund des Kontaktes zu vielen Keimen sind Hals und Rachen für Infektionen besonders anfällig.
  • Entzündungen können dabei verschiedene Bereiche im Hals betreffen.
  • Bei der Behandlung von Beschwerden empfehlen sich vor allem spezielle Halstabletten.

Die Bereiche im Hals

Als Verbindung zwischen Kopf und Rumpf übernimmt der Hals einige wichtige Aufgaben:

  • Stabilisation und Beweglichkeit des Kopfes
  • Leitung der Atemluft über die Luftröhre bis in die Lunge
  • Transport der Nahrung durch die Speiseröhre in Richtung Magen
  • Stimmbildung mithilfe der Stimmlippen
  • Versorgung des Kopfes mit Blut
  • Hormonproduktion durch die Schilddrüse

Gerade weil im Hals viele Einflüsse aus der Umwelt zusammenlaufen – insbesondere durch die Nahrungsaufnahme und Atmung – kommen Hals und Rachen häufig auch mit Krankheitserregern in Berührung und sind dadurch anfällig für Infektionen.

Auf dem Weg in den Hals und damit in die Lunge muss die Atemluft zuerst die Mandeln passieren: Sie bilden gemeinsam den Waldeyerschen Rachenring und wehren Viren, Bakterien und Pilze ab, die über den Mund in den Körper gelangen. Die Mandeln ermöglichen, eindringende Krankheitserreger genau zu identifizieren und diese Informationen an das Immunsystem weiterzuleiten. Dadurch kann der Körper schneller und deutlich besser auf Bedrohungen reagieren.

Der Kehlkopf liegt unterhalb des Rachens und bildet die Verbindung zur Luftröhre. Beim Schluckvorgang wird er angehoben: So verschließt er die Luftröhre und stellt sicher, dass keinerlei Nahrungsbestandteile in die unteren Atemwege gelangen. Um diese Aufgabe ideal erfüllen zu können, besteht der Kehlkopf aus vier Knorpelteilen, die von Bändern und Muskeln in Form gehalten und bewegt werden. Von außen erkennbar ist davon – zumindest bei den Männern – der Adamsapfel. Daneben übernimmt der Kehlkopf noch eine weitere wichtige Aufgabe: Die Stimmbildung.


Wie die Stimme entsteht

Um die Stimme zu erzeugen, pressen wir ganz unbewusst Luft durch den Kehlkopf: Die Luft versetzt die im Kehlkopf befindlichen Stimmlippen in Schwingungen und legt so den Grundstein für unsere Stimme. Allerdings ist der im Hals erzeugte Ton noch so leise, dass wir uns kaum damit verständlich machen könnten. Dazu muss er erst noch auf Wanderschaft gehen: Erst die Hohlräume in Rachen, Mund und Nase verstärken die Stimme so sehr, dass sie von außen wahrnehmbar wird. Dank der optimal koordinierten Arbeit von Kiefer, Zunge, Zähnen und Co. ist es anschließend möglich, mit der Stimme Buchstaben und Worte zu formen.

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Gerade, weil im Hals viele Einflüsse aus der Umwelt zusammenlaufen – insbesondere Nahrungsaufnahme und Atmung – kommen Hals und Rachen häufig auch mit Krankheitserregern in Berührung und sind dadurch anfällig für Infektionen.

Heiserkeit entsteht dagegen, wenn die Stimme überlastet ist. Ebenso ist eine Erkältung eine denkbare Ursache. In beiden Fällen kann der schützende Sekretfilm auf der Schleimhaut trocken werden – die Stimme klingt dann meist kratzig, rau und heiser. Liegt eine permanente Überlastung der Stimmlippen vor, können sie zudem anschwellen und so für die typischen Veränderungen der Stimme sorgen. 


Wenn sich der Rachen entzündet

Der Rachen schließt direkt an Nasen- und Mundraum an und führt zu Kehlkopf und Speiseröhre. Unterteilt wird er in die Abschnitte Nasenrachen, Mundrachen und Schlundrachen. Eine Rachenentzündung tritt oft in Verbindung mit einer Erkältung auf; die Erreger befallen die Schleimhäute im Rachen und sorgen für unangenehme Beschwerden:

Im Rahmen des grippalen Infektes kommt es oftmals zusätzlich noch zu Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen und starker Erschöpfung. Sind Viren für die Rachenentzündung verantwortlich, lässt sich die Erkrankung nur symptomatisch behandeln; handelt es sich dagegen um eine seltenere bakterielle Infektion, ist die Behandlung mit Antibiotika anzuraten.

Ausgeprägte Symptome bei Mandelentzündung

Sind die beiden Gaumenmandeln entzündet, spricht man von einer Mandelentzündung (Angina). Diese Infektion geht meist mit sehr starken Beschwerden einher:

  • starke Halsschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber
  • Schluckbeschwerden
  • Erschöpfung
  • Schwellungen im Hals
  • eventuell Eiterbildung

Liegt eine eitrige Mandelentzündung vor, kommt es vor allem auf die richtige Behandlung an. Mit passenden Antibiotika ist die Infektion im Hals- und Rachenraum meist innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder überstanden. Unbehandelt kann die Mandelentzündung dagegen chronisch werden und bleibende Schäden hinterlassen.


Kehlkopfentzündung: Herausforderung für Hals und Stimme

Ist der Kehlkopf entzündet (was zum Beispiel durch Erkältungs- oder Grippe-Viren verursacht werden kann), macht sich dies bei Betroffenen durch Heiserkeit, rauen Husten und Schluckbeschwerden bemerkbar. Voraussetzung für eine Ausheilung der Kehlkopfentzündung ohne bleibende Folgen im Hals ist die strikte Schonung der Stimme. Nach einigen Tagen ist der Infekt dann meist schon wieder überstanden. Ist dies nicht der Fall und die Beschwerden halten an oder werden schlimmer, ist ein Arztbesuch ratsam.

Bei schweren oder langwierigen Verläufen kann die Kehlkopfentzündung jedoch auch zu vorübergehender Atemnot oder gar bleibender Heiserkeit führen. Ein Sonderfall ist der sogenannte Pseudokrupp, der in erster Linie Säuglinge und Kleinkinder betrifft. Hierbei sind die Schleimhäute des Kehlkopfs und der Stimmbänder so stark entzündet und angeschwollen, dass die Atmung dadurch eingeschränkt wird. Anzeichen, die oftmals nachts auftreten, sind vor allem Atemnot, bellender Husten und mitunter pfeifende Geräusche beim Einatmen. Bei Verdacht auf einen Pseudokrupp bei ihren Kindern sollten Eltern zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. 

Fazit: Wer bei sich selbst die ersten Anzeichen eines Infekts bemerkt, der sollte kein unnötiges Risiko eingehen. Pflanzliche Schleimlöser verflüssigen das Sekret und bekämpfen die bestehende Entzündung in Hals und Rachen. Um Beschwerden wie Halsschmerzen und Heiserkeit zu lindern, empfiehlt sich das Lutschen von Halstabletten: So bist Du schnell fit und kannst im Alltag wieder voll durchstarten.