Medikamente bei COPD

Medikamente sind ein wichtiges Mittel bei der Behandlung von COPD, auch wenn sie die Krankheit selbst nicht heilen können. Es gibt verschiedene Substanzen und auch Einnahmeformen (Tabletten, Pulver, Flüssigkeiten, Injektionen). Meistens werden die Wirkstoffe inhaliert, damit sie direkt in der Lunge wirken.

Medikamente bei COPD

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Zusammengefasst:

  • Die meisten Medikamente bei COPD werden per Inhalation verabreicht, zu Beispiel als Spray.
  • Sogenannte Bronchodilatatoren entspannen die Muskeln der Atemwege, was das Atmen erleichtern kann.
  • Ergänzend können Kortison sowie Mittel zum leichteren Abhusten des Schleims zum Einsatz kommen.
  • Antitussiva unterdrücken den Hustenreiz und sollten nur kurzfristig eingesetzt werden.

Bronchodilatatoren als Basismedikation

Bronchodilatatoren gehören zur Grundausstattung an Medikamenten bei der COPD-Behandlung. Es gibt drei verschiedene Substanzklassen: Beta-2-Sympathomimetika, Anticholinergika und Theophylline. Die Wirkstoffe werden in der Regel inhaliert, entspannen die Muskeln der Atemwege (bronchodilatatorische Wirkung) und erleichtern das Atmen. Sie tun dies auf unterschiedliche Weise und wirken entweder kurz (einige Stunden) oder lang (über den gesamten Tag). Kurzwirksame Bronchodilatatoren werden nur bei akuter Verschlechterung und Bedarf eingesetzt. Langwirksame Bronchodilatatoren gehören dagegen zur Standardtherapie und werden regelmäßig eingenommen. Um eine optimale Wirkung zu erzielen, kann es sinnvoll sein, unterschiedliche Präparate miteinander zu kombinieren, bevor die Dosis eines einzigen Medikamentes erhöht wird. Beta-2-Sympathomimetika (Betamimetika) werden normalerweise inhaliert und lindern Beschwerden wie Atemnot, Husten und Auswurf. Wirkstoffe wie Salbutamol sind kurzwirksam. Formoterol, Salmeterol und Indacaterol sind langwirksam und wirken in der Regel 12 Stunden lang. Anticholinergika werden ebenfalls inhaliert, erweitern die Atemwege und vermindern die Schleimproduktion. Die Atemnot wird spürbar weniger und die Leistungsfähigkeit bessert sich. Ipratropium ist ein kurzwirkender Inhaltsstoff, der seine volle Wirkung nach einer halben Stunde zeigt. Tiotropiumbromid und Aclidinium sind langwirkende Stoffe. Die Wirkdauer beträgt etwa 24 Stunden und diese Medikamente müssen daher nur einmal täglich zum Einsatz kommen. Theophylline sind bei der Behandlung aufgrund vermehrter Nebenwirkungen nur das dritte Mittel der Wahl.


Mögliche Nebenwirkungen der Wirkstoffe

Wie bei jedem Medikament zeigt sich mit der Einnahme nicht nur die gewünschte Wirkung, sondern auch Nebenwirkungen. Werden vor allem kurzzeitig wirkende Sprays zu oft verwendet, kann es zu Symptomen wie Herzrasen, Zittern, Unruhe oder Schlafstörungen kommen. Auch Störungen des Mineralstoffhaushalts sind eine mögliche Folgeerscheinung. Bei einer Hypokaliämie erleidet man beispielsweise einen Kaliummangel, der über die Ernährung ausgeglichen werden muss.


Eine Frau benutzt ein GeloMuc® Atemtherapiegerät gegen COPD.

Stets sollte man sich die Anwendung seiner Medikamente vom Arzt oder Apotheker genau erklären lassen. Die Anwendung hängt im Wesentlichen von der Darreichungsform ab. Es gibt Dosieraerosole, Pulverinhalatoren, Düsen- oder Ultraschallvernebler. Wobei letztere leichter in der Handhabung sind und vor allem bei älteren Patienten eingesetzt werden. Hier müssen keine speziellen Atemtechniken erlernt werden, um das Medikament einzuatmen. Einziger Nachteil, die Inhalationszeit ist länger als bei den anderen Formen.

Spacer zur vereinfachten Einatmung

Trotz richtiger Anwendung verbleibt oft ein Teil des Medikaments im Mund oder Rachen der Anwender. Zur leichteren Handhabung von Dosieraerosolen kann eine Inhalationshilfe (Spacer) Abhilfe schaffen. Das extra Mundstück wird auf den Inhalator gesteckt und durch einen Sprühstoß mit Tröpfchen gefüllt. Danach wird der Inhalator wie gewohnt verwendet. Große Medikamententeilchen, die die kleineren Atemwege sowieso nicht erreichen würden, verbleiben im Spacer.


Weitere Medikamente zur ergänzenden Anwendung bei COPD

Entzündungshemmende Medikamente wie Kortison werden erst eingesetzt, wenn eine Verschlimmerung der Krankheit einsetzt (Exazerbation). Kortison kann in Tablettenform eingenommen und auch inhaliert werden. Eine häufige Nebenwirkung beim Inhalieren ist ein Pilzbefall der Mundschleimhaut (Mund-Soor). Um dem entgegenzuwirken, sollte man nach der Anwendung, die Zähne putzen, den Mund mit Wasser ausspülen oder etwas trinken. Sogenannte Mukopharmaka verflüssigen zähen Schleim und erleichtern das Abhusten. Antitussiva vermindern den Hustenreiz und kommen, wenn, nur kurzfristig und bei gestörtem Nachtschlaf zum Einsatz, da sie auch das Abhusten des Schleims und den Atemantrieb vermindern können.