Grippe: Wann Du bei einer Influenza zum Arzt gehen solltest

Eine Grippe ist meist nach circa zwei Wochen überstanden.1 Doch sie kann auch einige Folgen und Komplikationen mit sich bringen. Wann Du mit einer Grippe zum Arzt gehen musst, wie er die Diagnose stellt und alles über die Dauer der Krankschreibung, erfährst Du hier!

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Zusammengefasst:

  • In der Regel ist ein Arztbesuch bei einer vermuteten Grippe immer ratsam.
  • Verschlimmern sich die Beschwerden, oder bei hohem, oder länger anhaltendem Fieber (Erwachsene über 39°C) solltest Du einen Arzt aufsuchen.
  • Risikogruppen wie Babys, Kinder, ältere Menschen und Schwangere sollten mit Grippe grundsätzlich zum Arzt gehen.
  • Auch bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma ist bei Grippe eine ärztliche Untersuchung sinnvoll.
  • Weisen untypische oder sehr starke Symptome auf eine Sekundärinfektion hin, solltest Du ebenfalls einen Termin vereinbaren.
  • Eine Grippe kann auch für an sich gesunde Menschen mit Komplikationen verbunden sein.

Wann solltest Du mit einer Grippe zum Arzt gehen?

Grundsätzlich ist es immer ratsam, bei Verdacht auf eine Grippe einen Arzt aufzusuchen.2 Nicht zuletzt, weil bei bestimmten Risikopatienten eine Influenzainfektion lebensbedrohlich verlaufen kann. Auch das Auftreten zusätzlicher bakterieller oder viraler Sekundärinfektionen führt möglicherweise zu schweren Komplikationen. In der Regel kann eine Grippe jedoch gut behandelt werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings der rechtzeitige Gang zum Arzt.

Insbesondere solltest Du nicht zögern und einen Arzt aufsuchen, wenn Du zu einer der folgenden Risikogruppen für Grippe gehörst:3

  • Säuglinge und ältere Personen: Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Personen ab etwa 60 Jahren. Bei ihnen ist die Immunabwehr noch nicht beziehungsweise nicht mehr vollständig für die Bekämpfung einer Infektion gewappnet. Vor allem Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen gehören zu den bedrohten Personengruppen.
  • Vorerkrankungen: Ebenso gelten Patienten mit Vorerkrankungen wie Asthma, Mukoviszidose oder chronischer Bronchitis als gefährdet, da die Atemwege bereits vorbelastet sind. Darüber hinaus kann eine Grippeinfektion bei Personen mit Herzerkrankungen, geschwächtem Immunsystem (HIV, Immunsuppression), Stoffwechsel- oder sonstigen schweren Erkrankungen (wie Krebs) problematisch verlaufen.
  • Schwangere: Auch bei einer Grippe in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Die Symptome können ein schwereres Ausmaß annehmen als bei gesunden Personen und hohes Fieber kann sich auch negativ auf das Ungeborene auswirken.
Info

Übrigens!
Mediziner zählen Menschen zu Risikogruppen, bei denen ein schwerer Verlauf droht oder die sich leichter als gesunde Personen infizieren können.

Info

Bakterielle Sekundärinfektionen lassen sich beispielsweise effizient mit Antibiotika behandeln.

Ist die Immunabwehr durch eine Grippeerkrankung vorbelastet, wird der Körper für weitere Infektionen anfällig. Sekundärinfektionen durch bakterielle oder virale Erreger sowie durch Pilze können bei einer grippalen Vorerkrankung auftreten und erschweren die Diagnose sowie die Behandlung

Häufig treten Lungenentzündungen oder weitere, zusätzliche Infektionen der Atemwege auf, die schwer oder sogar lebensbedrohlich verlaufen können. Auch Infektionen wie Enzephalitis (Entzündungen des Gehirns), Myositis (Entzündungen der Muskulatur) und Myokarditis (entzündliche Herzerkrankung) sind möglich.

Sollten neben den typischen Symptomen einer Grippe weitere Erkrankungssymptome auftreten, ist daher ein sofortiger Besuch beim Arzt für Dich sehr wichtig, um rasch eine zielgerichtete Therapie einzuleiten. Personen, die durch eine gesundheitliche Vorbelastung ohnehin einem erhöhten Gefährdungsrisiko ausgesetzt sind, sollten idealerweise schon beim Auftreten erster Grippesymptome einen Mediziner aufsuchen.


Grippe: Welcher Arzt stellt die Diagnose und wie läuft diese ab?

Vermutest Du, an einer Grippe zu leiden, stellst Du Dir sicherlich die Frage, welcher Arzt Dir helfen kann. Grundsätzlich solltest Du einen Termin bei Deinem Hausarzt vereinbaren – bei Kindern mit Grippe ist die erste Anlaufstelle der Kinderarzt. Um die sichere Diagnose „Grippe“ zu stellen, geht der Arzt meist folgendermaßen vor: 

Zu Beginn befragt Dich der Mediziner rund um Deine Beschwerden – vor allem der Hinweis, ob Du Dich schlagartig krank gefühlt hast, ist ein Indiz für eine Grippe. Auch hohes Fieber und trockener Husten können den Verdacht erhärten. Da dies oftmals nicht für eine sichere Diagnose der Grippe genügt, veranlasst der Arzt dann meist eine Laboruntersuchung. Hierfür macht er einen Abstrich im Nasen- oder Rachenbereich und lässt diesen auf Influenzaviren analysieren. 

Manchmal untersucht er auch Dein Blut mithilfe eines Tests auf bestimmte Antikörper (Proteine, die das Immunsystem bei einem Befall von Erregern bildet). Dieser Test liefert jedoch häufig erst 14 Tage nach der Ansteckung ein zuverlässiges Ergebnis und dient meist zur Überwachung der Ausbreitung der Grippeviren.4 In jedem Fall berät Dich Dein Arzt bei einer Grippe ausführlich über Therapiemöglichkeiten.

 

Alles zur Behandlung einer Grippe


Mögliche Folgen und Komplikationen einer Grippe

Grundsätzlich kann es bei allen Grippe-Patienten zu Komplikationen kommen – ein weiterer Grund, weshalb Du unbedingt einen Arzt aufsuchen solltest. Die Auswirkungen sind jedoch stark abhängig vom allgemeinen Gesundheitszustand. 

Entwickelt sich im Rahmen der Grippe eine bakterielle Superinfektion, gesellen sich also zusätzlich Bakterien zu den Grippeviren, ist die Entstehung einer

Darüber hinaus zählen zu weiteren denkbaren Folgen einer Grippe auch Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzrhythmusstörungen oder eine Herzinsuffizienz. Manchmal haben die Influenzaviren auch Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt oder begünstigen eine Hirnhautentzündung.6 

Wie Du siehst, ist mit den möglichen Komplikationen einer Influenza nicht zu spaßen – suche also bei dem Verdacht auf eine Grippe unbedingt einen Arzt auf, der Dir eine zuverlässige Diagnose stellen kann. Vor allem ältere Menschen und all diejenigen, die zu den Risikogruppen gehören, können unter schweren Verläufen und Komplikationen leiden, die schlimmstenfalls tödlich enden.


Dauer der Krankschreibung bei einer Grippe

Da Du Dich bei einer Grippe in der Regel sehr krank fühlst, erhältst Du vom Arzt eine Krankschreibung. Die Dauer bestimmt der Mediziner individuell. Solange Du Symptome verspürst, solltest Du Dich in jedem Fall kurieren. Definitiv ist es nicht ratsam, mit einer Grippe zur Arbeit zu gehen, weil Du hochansteckend bist. Demnach hängt die Dauer der Krankschreibung auch davon ab, wie lange Du mit der Grippe für andere ansteckend bist.


FAQs: Wann mit Grippe zum Arzt

  • Wann solltest Du mit einer Grippe zum Arzt gehen?

Bei Verdacht auf eine Grippe ist es grundsätzlich zu empfehlen, einen Arzt aufzusuchen. In jedem Fall jedoch, wenn Du zu einer Risikogruppe zählst.

 

  • Wann solltest Du mit einer Grippe zum Arzt, wenn Du schwanger bist?

Da Schwangere zu den Risikogruppen zählen, solltest Du bei der Vermutung, an einer Grippe zu leiden, umgehend einen Termin beim Arzt vereinbaren.

 

  • Welcher Arzt ist der richtige bei einer Grippe?

Die erste Anlaufstelle ist immer der Hausarzt – bei Kindern natürlich der Kinderarzt.

 

  • Wann solltest Du mit Deinem Baby oder Kind zum Arzt, wenn Du eine Grippe vermutest?

Da das Immunsystem von Babys und Kindern noch in der Entwicklung ist, zählen sie zu den Risikogruppen bei einer Grippe. Zögere also nicht und rufe umgehend den Kinderarzt an.

 

  • Was passiert, wenn Du bei einer Grippe nicht zum Arzt gehst?

Eine nicht behandelte oder nicht ausreichend kurierte Grippe kann mit fatalen Folgen wie einer Lungenentzündung oder Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems einhergehen. Schlimmstenfalls können diese tödlich enden und auch für Menschen, die zu keiner Risikogruppe zählen, gefährlich werden.


Quellen: 

1Deutsche Lungenstiftung e.V.: Prognose & Verlauf. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/grippe/prognose-verlauf/ (02.06.2020).

2Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V..: Grippe – Untersuchung & Diagnose. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/untersuchung-und-diagnose.html (29.05.2020).

3Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: Grippe: Risikofaktoren, Komplikationen & Todesfälle. URL: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/grippe/risikofaktoren-komplikationen-todesfaelle.html (02.06.2020).

4Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: Grippe – Untersuchung & Diagnose. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/untersuchung-und-diagnose.html (02.06.2020).

5Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: Grippe – mögliche Komplikationen. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/moegliche-komplikationen.html (02.06.2020).

6 ebd.