Husten: Arten, Ursachen und Behandlung

Ob trockener Reizhusten oder verschleimter Auswurf, eines ist Husten immer: lästig und unangenehm. Als typisches Symptom einer Bronchitis kann er besonders nachts zum wahren Störenfried werden. Wie (produktiver und trockener) Husten entsteht, welchen Nutzen er hat und worauf es bei der Behandlung ankommt, erfährst Du hier.

Mann mit Reizhusten, dessen Ursache eine Bronchitis ist | erkaeltungs-ratgeber.de

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Zusammengefasst:

  • Husten ist lästig, aber sinnvoll: Er dient dazu, die Atemwege zu reinigen.
  • Typischerweise ist Husten das Hauptsymptom einer Bronchitis.
  • Meist beginnt er als trockener Reizhusten und wird dann produktiv (mit Auswurf von Sekret).
  • Reizhusten-Ursachen sind oft Virusinfekte, die die Schleimhäute austrocknen, reizen und entzünden.
  • Ein produktiver Husten wird durch eine vermehrte Schleimproduktion in den Atemwegen ausgelöst.
  • Schleimlöser beim Husten helfen dabei, das Sekret in den Atemwegen leichter abzuhusten.

Wie entsteht der Hustenreiz und welchen Nutzen hat er?

Husten ist zwar unangenehm, jedoch auch eine notwendige Reizreaktion des Körpers, die der Reinigung unserer Atemwege dient – denn er befördert Bronchialschleim sowie Fremdkörper aus dem Inneren der Lunge nach außen.

Der Hustenreflex entsteht, wenn die Schleimhaut der unteren Atemwege gereizt wird. Ursache dafür können

  • Schadstoffe,
  • Fremdkörper oder
  • Krankheitserreger sein,

die schnell aus der Lunge befördert werden müssen. Besiedeln Krankheitserreger die Atemwege, setzen sie sich zunächst auf der Schleimhaut fest. Die Schleimhaut reagiert darauf mit vermehrter Schleimproduktion. Dieser Schleim kann, zusammen mit den Erregern, durch Husten aus der Lunge und den Bronchien hinausbefördert werden. Eine Bronchitis beginnt meist mit trockenem Husten, erst danach wird er produktiv.

Info

Wusstest Du schon?

Den überwiegenden Teil der Reinigung übernehmen normalerweise die Flimmerhärchen (Zilien), die wie ein Teppich auf der gesamten Oberfläche der Atemwege aufliegen. Durch regelmäßige, schlagende Bewegungen der Flimmerhärchen wird der Schleim mit allen enthaltenen Fremdkörpern (zum Beispiel Staub oder Krankheitserregern) in den Rachen befördert. Von dort aus wird er hinuntergeschluckt oder ausgehustet. Dieser Reinigungsmechanismus heißt in der Fachsprache mukoziliäre Clearance.

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Bei frühzeitiger Einnahme können Schleimlöser wie z.B. GeloMyrtol® forte einem Etagenwechsel vorbeugen

Trockener Reizhusten und Husten mit Auswurf als Symptome einer Bronchitis

Eine Bronchitis entsteht meist im Zuge einer Erkältung. Die Erreger haben sich hierbei von der Nasen- und Rachenschleimhaut hinunter auf die Schleimhäute der unteren Atemwege, samt der Bronchien, ausgebreitet. Ärzte bezeichnen diesen Vorgang auch als Etagenwechsel. Aufgrund der Infektion entzünden sich die Bronchien, schwellen an und produzieren vermehrt Sekret – Husten ist die Folge. Bei einer Bronchitis kommt es zunächst zu trockenem Husten, das heißt ohne Auswurf. Erst nach einigen Tagen ändert sich das und der Husten wird im Krankheitsverlauf produktiv.. Bei manchen Erkrankten ist der Husten so stark, dass er zum Brechreiz führt oder mit Schmerzen im Hals- oder Brustraum einhergeht.

Neben dem Hauptsymptom Husten zeichnet sich eine Bronchitis durch

  • Atemnot,
  • Müdigkeit,
  • einem allgemeinen Krankheitsgefühl und
  • gestörten Nachtschlaf aus.

Die Symptome ähneln im Allgemeinen auch einer Tracheobronchitis, bei der neben den Bronchien zeitgleich die Luftröhre betroffen ist.

Eine Bronchitis trifft häufig Kinder, da das Immunsystem der Kleinen noch nicht komplett ausgereift ist. Ein erhöhtes Risiko besteht ebenso für Senioren und Menschen mit schwachem Abwehrsystem. 


Mann mit akutem Reizhusten | erkaeltungs-ratgeber.de

Akuter Husten hält in der Regel drei bis höchstens acht Wochen an. Leidet ein Patient länger als acht Wochen unter Hustenanfällen, sprechen Mediziner von chronischem Husten. Dieser kann sich unterschiedlich äußern, beispielsweise als trockener Reizhusten oder als Husten mit Auswurf. Zudem kann er sich zu bestimmten Tageszeiten oder bei Anstrengung verschlimmern. Bei chronischem Husten ist in jedem Fall ein Arztbesuch ratsam. Chronische Bronchitis , chronisch-obstruktive Bronchitis (COPD) und Asthma gelten als häufigste Ursachen für chronischen Husten.

Husten: Behandlung und Tipps

Bei Husten im Zuge einer Bronchitis kommt es besonders darauf an, den festsitzenden Schleim in den Bronchien zu verflüssigen und dadurch sein Abhusten zu erleichtern. Zudem soll die Selbstreinigung der Atemwege angeregt und die Entzündung eingedämmt werden. Pflanzliche Schleimlöser wirken gegen Husten sanft und haben sich bei der Behandlung einer Bronchitis bewährt. Zusätzlich können Dampfinhalationen mit Kamille unterstützend zum Einsatz kommen. Das Symptom Husten hat vor allem eine Schutzfunktion während einer Bronchitis und lässt sich durch Anwendung von Bronchitis-Hausmitteln lindern. Auf Hustenstiller, die den Hustenreiz unterdrücken, sollte daher nur bei quälendem trockenem Husten zurückgegriffen werden.

Achtung

Hinweis: Gehe zum Arzt, wenn sich Deine Symptome verschlimmern oder wenn Du unter weiteren Symptomen wie Fieber oder Schwächeanfällen leidest. Tritt innerhalb von zehn Tagen keine Besserung ein, ist ein Arztbesuch ebenso ratsam. Auch bei akutem Husten oder Brustschmerzen solltest Du mit dem Arztbesuch nicht lange warten. Dieser überweist Dich gegebenenfalls an einen Facharzt für Lungenheilkunde (Pneumologe). Blut im Sekret ist ein deutliches Alarmsignal! Verliere in diesem Fall keine Zeit und gehe sofort zum Arzt.

Was passiert bei Husten im Körper?

Eine Infektion der Atemwege wie eine Bronchitis reizt die Hustenrezeptoren (Rezeptor = Signalempfänger) in unseren Atemwegen. Diese befinden sich in:

  • Nase,
  • Rachen,
  • Kehlkopf,
  • Luftröhre und
  • Bronchien.

Die Rezeptoren leiten den Hustenreiz an das Gehirn weiter. Dort wird der Befehl verarbeitet und an die entsprechenden Körperbereiche (Zwerchfell, Stimmritze und Kehlkopfmuskeln) übertragen.

Der Husten kommt dadurch zustande, dass zunächst die herausströmende Luft beim Ausatmen durch die verschlossene Stimmritze aufgehalten wird. Dadurch baut sich ein Überdruck auf, der explosionsartig als Hustenstoß entweicht, sobald sich die Stimmritze öffnet. Dabei werden kurzfristig Geschwindigkeiten von bis zu 900 km/h erreicht, die der Schallgeschwindigkeit (1236 km/h) recht nahe kommen. Der schnelle Luftstrom und die daraus resultierenden, freigesetzten Kräfte ermöglichen es, dass der Schleim mit den anhaftenden Erregern herausgeschleudert wird.

Damit wir husten können, benötigen wir ein Zusammenspiel an Muskeln, die in der Brust, im Bauch und im Rücken sitzen. Den wichtigsten Muskel beim Husten und Atmen stellt das Zwerchfell dar. Es trennt den Brust- vom Bauchraum und zieht sich bei jedem Hustenstoß ruckartig zusammen, um die Luft aus der Lunge zu pressen. Die Muskulatur an Bauch und Rücken unterstützt diesen Vorgang.


“Nebenwirkungen“ von Husten

Wird der Husten durch Krankheitserreger ausgelöst und im Zuge einer Infektion zum lästigen Begleiter, kann der natürliche Hustenreflex auch Nebenwirkungen hervorrufen. Dies sind vor allem folgende:

  • Über Husten können Krankheitserreger in die Umgebung beziehungsweise Atemluft gelangen. Die Ansteckungsgefahr für Andere steigt. Versuche deshalb, beim Husten ein Taschentuch vor den Mund zu halten oder in die Armbeuge zu husten und in dieser Zeit auf das Händeschütteln zu verzichten.
  • Husten strengt zudem den Körper an. Daher können nach einigen Tagen mit starkem Husten oft Schmerzen beim Husten und ein Muskelkater der Zwischenrippenmuskulatur auftreten.
  • Ein heftiger Reizhusten verursacht bei manchen Patienten sogar Brechreiz oder führt zu geplatzten Äderchen im Auge.
  • Sind die Hustenanfälle übermäßig stark und dauern lange an, ist es möglich, dass der Husten zu vorübergehender Bewusstlosigkeit führt. Ärzte bezeichnen dies als „Husten-Synkope“.

Bei all den offensichtlichen Nebenwirkungen haben die häufigen und kräftigen Hustenstöße einen weiteren, nicht sichtbaren Nachteil: Die Sekretschicht der Bronchialschleimhaut wird zusätzlich angegriffen und gerät in Mitleidenschaft. Dies macht es den Krankheitserregern noch leichter, sich auszubreiten. Aus diesem Grund gehört ein hartnäckiger Husten in ärztliche Behandlung.


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