Rachenentzündung: Was Du über die Pharyngitis wissen solltest

Verlauf und Behandlung sind bei einer akuten und einer chronischen Rachenentzündung (Pharyngitis) verschieden. Entscheidend ist außerdem, ob es sich um eine virale oder bakterielle Rachenentzündung handelt. Hier erfährst Du alles über die Symptome, wann ein Arztbesuch notwendig ist und was Du selbst dagegen tun kannst.

Frau mit einer Rachenentzündung trinkt einen Tee.

Hier geht's direkt zu den gewünschten Informationen:

 

Zusammengefasst:

  • Bei einer Rachenentzündung (Pharyngitis) sind die Schleimhäute der Rachenwand entzündet.
  • Die Symptome umfassen Schmerzen im Rachen- und Halsbereich und Schluckbeschwerden, können aber je nach Ursache variieren.
  • Übertragungsrisiko: Die akute Rachenentzündung ist ansteckend, die chronische nicht.
  • Bei starken Schmerzen und Fieber solltest Du zum Arzt gehen.
  • Behandlung: Symptome einer Entzündung des Rachens lassen sich mit Schmerzmitteln oder Hausmitteln lindern.

Was ist eine Rachenentzündung?


Um eine Rachenentzündung (Pharyngitis) handelt es sich, wenn die Schleimhäute der Rachenwand entzündet sind. Mediziner unterscheiden dabei zwischen einer akuten und einer chronischen Pharyngitis.


Bei der akuten Form entsteht die Entzündung im Rachenraum häufig aufgrund eines grippalen Infekts. Meist sind Viren die Ursache einer herkömmlichen Erkältung und somit auch der Pharyngitis. Die Symptome sollten nach einigen Tagen abklingen. 

Bei einer bakteriellen Rachenentzündung ist Vorsicht geboten, denn sie kann in einigen Fällen verschiedene Komplikationen mit sich bringen. Starke Rachenschmerzen, sichtbare Eiterstippchen vor allem in Richtung der Mandeln und hohes Fieber können darauf hindeuten. Es gibt jedoch auch nicht-eitrige Komplikationen.
 

Info

Weniger oft gelten Bakterien als Hauptauslöser einer Pharyngitis. In der Regel greifen zunächst Viren die Schleimhäute an und schwächen das Immunsystem. Daraufhin haben Bakterien leichtes Spiel und können sich ansiedeln. Experten sprechen hierbei von einer bakteriellen Superinfektion

Hält die Erkrankung länger als drei Monate an, liegt eine chronische Rachenentzündung vor.Anders als bei einer akuten Pharyngitis sind weder Bakterien noch Viren ursächlich. Vielmehr liegt der Ursprung in äußeren Einflüssen oder auch Verhaltensweisen des Betroffenen. So gelten zum Beispiel Nikotin- beziehungsweise Alkoholmissbrauch, Strahlentherapie im Kopf- oder Halsbereich, regelmäßiger Kontakt mit Chemikalien oder Staub und übermäßiger Stimmgebrauch (bei sogenannten Vielsprechern) als mögliche Auslöser.


Wie lange dauert eine Rachenentzündung?


In der Regel hält eine akute Pharyngitis etwa 7 bis 14 Tage an. Die Symptome klingen normalerweise nach ca. 3 - 5 Tagen ab.4 Nach etwa einer Woche sind 85% der Betroffenen i.d.R. beschwerdefrei. Sollten die Beschwerden länger als zwei Wochen andauern, kann dies bereits ein Anzeichen für einen beginnenden chronischen Verlauf sein. 


Risiken einer Pharyngitis


Aus einer Rachenentzündung können Erkrankungen wie eine Mandel- oder Kehlkopfentzündung entstehen. Sie gehören zu den möglichen Folgen einer Rachenentzündung oder gehen mit dieser einher. 

Eine Entzündung des Rachens in Verbindung mit Eiteransammlungen kann auch zu Komplikationen führen, die im schlimmsten Fall schwere, gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Dazu zählt beispielsweise ein Abszess (abgekapselte Eiteransammlung) im Bereich der Mandeln. Dieser Fall tritt nur selten ein, kann aber zu verheerenden Komplikationen führen: Tun Sie nichts gegen den Abszess, besteht die Möglichkeit, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet und zum Beispiel den Brustbereich befällt. Als nicht-eitrige Komplikationen gelten Folgekrankheiten einer Streptokokken-Infektion wie Akutes Rheumatisches Fieber (ARF) und Akute Poststreptokokken-Glomerulonephritis (APSGN).5


Symptome und Verlauf einer Rachenentzündung?


Je nachdem, um welche Form der Rachenentzündung es sich handelt, variieren auch die Beschwerden. Eine akute Pharyngitis macht sich unter anderem durch folgende Anzeichen bemerkbar:

  • Kratzen bis hin zu Schmerzen im Rachen- und Halsbereich
  • Schluckbeschwerden
  • raues, trockenes Gefühl des Rachens
  • gerötete Rachenschleimhaut
  • gegebenenfalls Fieber

Da eine akute Rachenentzündung teilweise als Begleiterscheinung einer Erkältung auftritt,  gehören auch typische Symptome einer Erkältung wie Heiserkeit und Schnupfen zu den bekannten Beschwerden. Die Anzeichen treten normalerweise sehr plötzlich oder zügig nacheinander auf und sollten mit ausreichend Bettruhe und Entspannung nach einigen Tagen abklingen.

Eine chronische Rachenentzündung schleicht sich hingegen leise und langsam in den Alltag ein. Die Symptome beginnen meist mit dem Gefühl, dass der Rachenbereich sehr trocken ist. Folglich räuspern und husten Betroffene entsprechend. Mit der Zeit kommen weitere Anzeichen wie der Eindruck, einen Fremdkörper im Hals zu haben, hinzu. Bemerkst Du, dass sich diese Symptome breit machen, solltest Du dringend einen Arzt aufsuchen. Die zeitige Behandlung und das Beseitigen der Ursache, wie Zigarettenkonsum, sind essenziell für die Dauer einer Rachenentzündung. 


Übertragungswege: Ist eine Rachenentzündung ansteckend?


Nicht nur die Symptome sind abhängig von der Form der Pharyngitis, sondern auch das Ansteckungsrisiko. Eine chronische Rachenentzündung hat auch andere Ursachen als Viren oder Bakterien, weshalb sie nicht ansteckend ist.

Aufpassen musst Du jedoch bei einer akuten Pharyngitis: Sie ist ansteckend und kann über Tröpfcheninfektion, beispielsweise Niesen, Husten oder Küssen, zum Leid Deiner Mitmenschen werden. Während des Krankheitsverlaufs solltest Du direkten körperlichen Kontakt sowie größere Menschenansammlungen wie das Einkaufszentrum meiden. 

Vorsicht

Schon gewusst?

Egal, ob es sich um eine virale oder bakterielle Rachenentzündung handelt, eine akute Pharyngitis ist ansteckend.

Wie lange ist eine Rachenentzündung ansteckend?


Wie lange eine Rachenentzündung (Pharyngitis) ansteckend ist, hängt von der Art des Erregers ab. Bei einer viralen Infektion tritt ein erhöhtes Risiko auf, solange die Betroffenen Symptome aufweisen. Diese klingen in der Regel nach 1-2 Wochen wieder ab. Verantwortliche Erreger für den Ausbruch einer Rachenentzündung sind vor allem Grippeviren (Rhinoviren, Adenoviren, Influenzaviren) oder grippeähnliche Parainfluenza-Viren.

Bei einer bakteriellen Rachenentzündung kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein. Im Zuge der Therapie klingt die Gefahr einer Ansteckung nach mindestens 24 Stunden für gewöhnlich ab, wenn keine Symptome mehr aufgetreten sind.6


Pharyngitis: Wann Du zum Arzt solltest


Bei diesen Anzeichen solltest Du einen Mediziner zurate ziehen:

  • starke Hals- und Rachenschmerzen 
  • anhaltendes Fieber
  • besonders schlappes und müdes Allgemeinbefinden
  • Schmerzen im Bereich der Ohren
  • Eiteransammlungen im Rachen 

Um eine sichere Diagnose zu stellen, untersucht der Mediziner den Rachen- und Halsbereich. Vermutet er eine bakterielle Rachenentzündung, schafft ein Abstrich Klarheit. Er kann damit feststellen, ob Bakterien oder Viren ursächlich sind und eine entsprechende Behandlung verordnen. Nähere Informationen, wann ein Arztbesuch noch notwendig ist, erfährst du hier:

 

Wann zum Arzt?


Was kannst Du bei einer Rachenentzündung tun?


Zu einer Antibiotika-Therapie raten Experten oftmals, wenn Bakterien als verantwortliche Erreger gelten. Bei einer viralen Rachenentzündung geht es hingegen darum, die Symptome zu reduzieren und die Dauer der Erkrankung zu verkürzen. Es eignen sich unter anderem schmerzlindernde Mittel, die gleichzeitig auch Fieber senken. Außerdem können GeloRevoice® Halstabletten sowohl bei einer akuten als auch chronischen Rachenentzündung helfen: Sie erzeugen das Revoice Hydro-Depot®, das sich als Schutzfilm auf die Schleimhäute in Hals und Rachen legt. Dies kann zu einer zügigen Linderung von Halsbeschwerden, beispielsweise Halskratzen, Husten und Heiserkeit, beitragen.

Unterstützend kannst Du auf Hausmittel zurückgreifen, um Symptome wie Halsschmerzen  zu verringern. 

Bewährt haben sich hierfür unter anderem:

  • warme oder kalte Wickel
  • Dampf-Inhalation
  • Gurgeln
  • viel Flüssigkeitsaufnahme in Form von Wasser oder Tee

Grundsätzlich musst Du Deinem Körper ausreichend Entspannung und Ruhe gönnen, um eine zügige Heilung zu erzielen. Ist die Pharyngitis überstanden, gilt es, einer erneuten Erkrankung vorzubeugen. Damit das Immunsystem neue Erreger effektiv abwehren kann, muss es gestärkt sein. Hierfür solltest Du Dich ausreichend bewegen, gesund und ausgewogen ernähren sowie dauerhaften Stress vermeiden. 


Quellen:

1 Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: Rachenentzündung – Definition und Häufigkeit. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/rachenentzuendung/definition-und-haeufigkeit.html (13.09.2019).

2 Ebd.

3 Behrbohm, Hans: Was tun bei Pharyngitis? In: HNO Nachrichten (2010) Nr. 6. S. 28-31, hier S. 28.

Spinks et al. Antibiotics for sore throat. Cochrane Database Syst Rev 2013:11:CD000023.

5 Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin: Halsschmerzen DEGAM-Leitlinie Nr. 14. URL: https://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S3-Leitlinien/Leitlinien-Entwuerfe/053-010_Halsschmerzen/LL-14_Langfassung_ZD.pdf (28.10.2019).

6 Bundesministerium für Gesundheit: Bakterielle Rachenentzündung (Pharyngitis). URL:  https://gesund.bund.de/streptokokken-pharyngitis#verlauf  (08.04.2022).