Wie lange ist die Grippe ansteckend und wie kann man sich davon schützen?

Influenzaviren werden vor allem über die Tröpfcheninfektion von einem Menschen auf den Nächsten übertragen. Dabei können kleine Sekrettröpfchen mit Viren beim Husten, Niesen oder Sprechen freigesetzt werden und so auf den Schleimhäuten anderer Menschen landen. Mehr über die Grippe-Ansteckung erfährst du hier!

Frau niest: Grippe-Übertragung ist über Tröpfcheninfektion möglich.

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Zusammengefasst:

  • Grippeviren können über die Luft (Tröpfcheninfektion) übertragen werden.
  • Auch über Gegenstände und Hände (Kontakt- oder Schmierinfektion) ist eine Ansteckung möglich.
  • Zur Vorbeugung sollten große Menschenansammlungen gemieden werden.
  • Auch Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen helfen beim Vorbeugen.
  • Für Schwangere und ältere Menschen ist eine Grippeschutzimpfung besonders sinnvoll.

Grippe: Ansteckungsgefahr und Ansteckungszeit

Beim Niesreiz beispielsweise können bis zu 160 km/h erreicht werden. Die Viren, die sich in diesen Aerosolen befinden, trocknen darin nicht aus und sind noch für Stunden in der Lage, einen neuen Wirt zu infizieren. Außerdem können Influenzaviren auch über Kontakt- oder Schmierinfektionen übertragen werden, beispielsweise über Nasensekret oder Speichel. Daher werden die Viren zum Beispiel auch über die Hände oder über Gegenstände weitergegeben. In verschiedenen Tests konnte gezeigt werden, dass Grippeviren auf einigen Oberflächen, wie beispielsweise Plastik oder Geldscheinen, auch noch nach Stunden bis Tagen aktiv waren.1

Wie lange ist eine Influenza ansteckend? Die Betroffenen können schon während der Inkubationszeit und nach Krankheitsausbruch ca. eine Woche lang ansteckend sein. Eine Grippe ist also hochansteckend.

Ansteckung mit Grippe von vornherein vermeiden

Um sich erst gar nicht mit der Grippe anzustecken, können verschiedene Maßnahmen getroffen werden. Gerade Personen, die einer Risikogruppe angehören, sollten versuchen, das Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Hilfreich ist es hierbei, den Kontakt zu erkrankten Personen sowie größere Menschenmassen zu vermeiden. Gerade in hochfrequentierten Einrichtungen und Gebäuden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Gefahr einer Ansteckung mit Influenza besonders hoch. Hier können die Grippeviren nicht nur durch den direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen werden, sondern finden sich häufig auch auf Türklinken, Treppengeländern oder Haltegriffen. Häufiges und vor allem gründliches Händewaschen ist daher das A und O, um Viren und andere Erreger auf den Händen wieder loszuwerden. Dabei sollten die Hände für mindestens 30 Sekunden mit Seife eingeschäumt und im Anschluss mit warmem Wasser abgewaschen werden. Auch die Benutzung von Desinfektionssprays oder Desinfektionsgelen kann hierbei hilfreich sein.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, während der Grippewelle auf höfliches Händeschütteln oder anderen körperlichen Kontakt, wenn möglich, zu verzichten. Gerade mit ungewaschenen Händen sollte man sich möglichst nicht ins Gesicht und insbesondere an die Schleimhäute wie zum Beispiel an den Mund oder in die Augen fassen.

Info

Bist Du selbst an Grippe erkrankt, solltest Du nach Möglichkeit versuchen, keine weiteren Personen anzustecken. Meide daher öffentliche Räume und vor allem den Kontakt zu Risikopatienten und Schwangeren. Zur Arbeit solltest Du mit einer Grippe nicht – Dein Arzt schreibt Dich für einige Tage krank. Dies gibt Dir nicht nur Zeit, wieder richtig gesund zu werden, sondern schützt auch Deine Kollegen.

Grippe: Ansteckungsrisiko durch Grippeimpfungen minimieren

Wer sich vor einer Grippeinfektion schützen will, kann sich dagegen impfen lassen. Hierbei ist zu beachten, dass jedes Jahr ein neuer Impfstoff auf den Markt kommt und die Impfung auch nur für eine Grippesaison aktiv ist. Dies hat mit der starken Veränderlichkeit der Grippeviren zu tun: Das Immunsystem muss jedes Jahr auf die veränderte Virusvariante neu geprägt werden. Durch die hohe Wandelbarkeit der Viren kann es auch passieren, dass ein Impfstoff schon während einer Grippeepidemie seine Wirksamkeit einbüßt. Dies war beispielsweise beim Grippeimpfstoff im Winter 2014/2015 der Fall.

Für wen ist eine Grippeimpfung sinnvoll?

Empfohlen ist eine Grippeimpfung ausdrücklich für Risikopersonen, bei denen eine Influenzainfektion zu einem schweren Krankheitsverlauf führen kann. Hierzu zählen

  • Personen ab 60 Jahre
  • Schwangere

Weiterhin sollten sich Kinder und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung wie beispielsweise einer bestehenden chronischen Herz-, Nieren-, Kreislauf- oder Lungenerkrankung oder einer Immunschwächekrankheit impfen lassen. Dein Hausarzt ist hierbei die beste Anlaufstelle und berät Dich sicher gerne. Die Kosten für die Grippeimpfung werden bei Risikopersonen in der Regel von allen Krankenversicherungen übernommen.

Auch für Personen mit erhöhter Ansteckungsgefahr, zum Beispiel Angestellte medizinischer oder öffentlicher Einrichtungen, und Menschen, die viel Kontakt zu Risikopersonen haben, wird eine Grippeimpfung empfohlen.

Einen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Grippevirus existiert zwar leider nicht, doch lässt sich das Risiko durch eine Impfung und die Einhaltung der beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen stark minimieren.

Mehr zur Grippeimpfung sowie weitere Tipps zur Vorbeugung einer Grippe und wann ein Arztbesuch notwendig ist, findest du hier:

 

Alles zur Grippe-Vorbeugung

 

Wann zum Arzt?


Quellen:

Y. Thomas, G. Vogel, W. Wunderli, P. Suter, M. Witschi, D. Koch, C. Tapparel, L. Kaiser: Survival of influenza virus on banknotes. In: Appl Environ Microbiol. Mai 2008, Band 74, Nr. 10, S. 3002–3007. Epub 2008 Mar 21, PMID 18359825.

B. Bean, B. M. Moore, B. Sterner, L. R. Peterson, D. N. Gerding, H. H. Balfour Jr.: Survival of influenza viruses on environmental surfaces. In: J Infect Dis. Juli 1982, Band 146, Nr. 1, S. 47–51, PMID 6282993.