Wann Du bei einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) zum Arzt gehen solltest

Du vermutest an einer Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) zu leiden und fragst Dich, ob eine Krankschreibung notwendig ist? Wir informieren Dich hier darüber, wann Du bei Verdacht auf eine Nasennebenhöhlenentzündung spätestens zum Arzt gehen musst und was Dich dort erwartet.

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Zusammengefasst:

  • Eine verstopfte Nase, Druck- und Kopfschmerzen sind Anzeichen einer Sinusitis.
  • Bessern sich die Symptome nach ein paar Tagen nicht, ist ein Arztbesuch ratsam.
  • Der Mediziner untersucht Dich mithilfe verschiedener Methoden und stellt Dir gegebenenfalls anschließend eine Krankschreibung aus.
  • Da bei einer Nasennebenhöhlenentzündung Ansteckungsgefahr besteht, solltest Du mit der Erkrankung möglichst nicht arbeiten – so kannst Du Deine Kollegen schützen.

Nur erkältet oder doch eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Viele Betroffene unterschätzen die Symptome einer Sinusitis und gehen zunächst von einer Erkältung aus. Kein Wunder, denn die Anzeichen von entzündeten Nasennebenhöhlen ähneln zunächst einem gewöhnlichen Schnupfen. Doch in Verlauf, Dauer und Ausprägung unterscheidet sich eine Nasennebenhöhlenentzündung von einer Erkältung: 

  • Symptome: Eine verstopfte Nase, Schnupfen und Abgeschlagenheit machen sich bei beiden Erkrankungen bemerkbar. Im Falle einer Sinusitis kommen jedoch Kopf- und Druckschmerzen im Gesichts- und Kieferbereich hinzu, die sich vor allem beim Bücken zeigen. 
  • Verlauf: Niesen oder eine laufende Nase klingen im Rahmen einer Erkältung meist nach wenigen Tagen wieder ab. Bei einer akuten Sinusitis setzt sich der Schleim hingegen in den Nasennebenhöhlen fest. Auf diese Weise entwickelt sich der unangenehme Druckschmerz im Gesicht. 
  • Dauer: Der Heilungsprozess einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung hält ungefähr 8 bis 14 Tage an, bis die Entzündung in den oberen Atemwegen auskuriert ist. 

Für eine genaue Diagnose wendest Du Dich am besten an Deinen Hausarzt.1


Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Wann sollte ich zum Arzt?

Frau mit Sinusitis im Bett überlegt, wann er zum Arzt gehen soll.

Zunächst war es ein gewöhnlicher Schnupfen, doch der will nicht weggehen und stattdessen treten zusätzlich Kopfschmerzen ein? Dann ab zum Arzt! Er kann Dir Informationen darüber geben, ob sich eine Nasennebenhöhlenentzündung entwickelt hat. Das ist wichtig, da eine richtige Behandlung nur mit einer genauen Diagnose funktioniert. Ohne gezielte Behandlung wiederum sind Komplikationen möglich – auch eine chronische Sinusitis kommt als Folge infrage. Es besteht beispielsweise aber auch die Gefahr, dass sich die Entzündung auf die angrenzenden Augenhöhlen ausbreitet.

Allerspätestens bei diesen Anzeichen solltest Du unbedingt einen Arzt aufsuchen:

  • Dein Fieber hält länger als drei Tage an, kehrt immer wieder oder steigt über 39 Grad?2
  • Du hast das Gefühl, die Beschwerden nicht in den Griff zu bekommen, auch nicht mit einer entsprechenden Behandlung?
  • Die Symptome werden immer schlimmer?

Welcher Arzt ist für ein Abklären der Symptome einer möglichen Sinusitis am sinnvollsten? In der Regel ist die Hausarztpraxis die erste Anlaufstelle. In Deutschland gilt aber grundsätzlich freie Arztwahl, das heißt, Du kannst in den meisten Fällen auch ohne Überweisung zu einem Facharzt, also dem Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO-Arzt) gehen.


Diagnose und Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung

Im Arztzimmer erwartet Dich zunächst ein Anamnesegespräch. Hierbei möchte Dich der Arzt kennenlernen und erfahren, welche Beschwerden Du momentan hast und von welchen Vorerkrankungen Du möglicherweise bereits betroffen warst oder bist. Anschließend klopft der Mediziner die Nasennebenhöhlen ab; bestehen dabei Druck- oder Kopfschmerzen, spricht dies meist für eine Entzündung. Außerdem gibt es weitere Untersuchungsmethoden, auf die der Arzt zur Diagnose einer Nasennebenhöhlenentzündung zurückgreifen kann:

  • Rhinoskopie (Untersuchung des Naseninneren): Ein Arzt kann mithilfe der Rhinoskopie die gerötete und geschwollene Nasenschleimhaut erkennen. Hierfür verwendet er ein Nasenspekulum (ein zangenähnliches Gerät), mit dem er den Naseneingang offen hält, und in das Innere leuchtet. Wenn ein Blick in den hinteren Teil der Nasengänge notwendig ist, kommt ein Nasenendoskop zum Einsatz – dieses führt der Arzt ebenfalls in das Nasenloch ein und kann sich mit einer befestigten Kamera ein Bild machen. 
  • Abstrich: Insofern der Verdacht besteht, dass es sich um eine bakterielle Infektion in den Nasennebenhöhlen handelt, lassen sich diese Keime mittels eines Abstrichs ermitteln. 
  • Röntgenaufnahme oder Ultraschall: Beide Verfahren dienen dazu, den Sekretstau bildlich dazustellen und dessen Verlauf zu kontrollieren. Röntgenaufnahmen werden jedoch aufgrund der Strahlenbelastung nur selten hinzugezogen.
  • Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT): Diese Methoden sind erst notwendig, sobald Komplikationen auftreten oder sich möglicherweise eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung entwickelt hat.

Nachdem der Arzt die Diagnose gestellt hat, wird er Dir die Therapiemaßnahmen vorstellen. Bei der Behandlung einer Sinusitis sollte der festsitzende Schleim gelöst werden, sodass Du wieder besser atmen kannst. So können Dir zum Beispiel pflanzliche Schleimlöser wie GeloMyrtol® forte dabei helfen, das festsitzende Sekret zu verflüssigen und abzutransportieren. Schmerzmittel wiederum dienen der Linderung von unangenehmem Druckschmerz im Kopf. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien, diese sind jedoch nur in seltenen Fällen erster Auslöser für eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. 


Krankschreibung bei einer Nasennebenhöhlenentzündung: Dauer & Gründe

In der Regel stellt Dir Dein Arzt bei der Diagnose Nasennebenhöhlenentzündung eine Krankschreibung aus. Die Dauer bestimmt der Mediziner dabei individuell. Betroffene sollten zu Hause bleiben und nicht mit Beschwerden arbeiten, solange die Symptome der Nasennebenhöhlenentzündung sie einschränken. Mit dieser Zwangsauszeit werden außerdem Deine Kollegen geschützt, da eine Sinusitis ansteckend ist. Du kannst auch vor den spürbaren Symptomen, sowie nach Abklingen der Beschwerden, ansteckend sein – allein aus diesem Grund ist eine Rücksichtnahme auf das, was Dir Dein Arzt rät, sinnvoll.

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Quellen:

1Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: Akute Nasennebenhöhlenentzündung – Definition und Häufigkeit. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/nasennebenhoehlenentzuendung-akute/definition-und-haeufigkeit.html (12.06.2020).

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