Ist eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend?

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist ansteckend, da in der Regel Erkältungsviren der Auslöser sind. Diese können sich über eine Tröpfcheninfektion oder auch Schmierinfektion verbreiten. Doch wie und wann genau kommt es zu einer solchen Übertragung? Antworten bekommst Du hier.

Um die Ansteckung mit einer Sinusitis zu vermeiden, wäscht sich eine Frau die Hände.

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Zusammengefasst:

  • Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung ist ansteckend, wenn sie viral oder bakteriell bedingt ist.
  • Beim Husten oder Niesen gelangen zahlreiche Erreger in die Luft, die bei anderen Menschen eine Infektion auslösen können.
  • Die Übertragung einer Sinusitis ist über eine Tröpfcheninfektion sowie eine Schmierinfektion möglich.
  • Bei chronisch Erkrankten besteht in der Regel keine Ansteckungsgefahr.

Warum ist eine Nasennebenhöhleninfektion ansteckend?

Sie heißen Parainfluenza-, Rhino- oder Adenoviren: Winzige, mit bloßem Auge nicht erkennbare Erkältungserreger, die sich unbemerkt verbreiten. Diese Viren sind nicht nur Ursache einer gewöhnlichen Erkältung, sondern können im Verlauf auch eine Sinusitis auslösen.

So kommt es dazu:

  1. Niest oder hustet ein Gegenüber in Deine Richtung, können Viren beim Einatmen auf die Schleimhäute treffen.
  2. Sind die Schleimhäute vorbelastet, also zum Beispiel ausgetrocknet, und ist das Immunsystem schwach, nisten sich die Viren dort ein – eine Infektion entsteht.
  3. Sobald die Nasenschleimhäute von dem Befall betroffen sind, kann es zur Entzündung sowie Entwicklung eines Schnupfens kommen.
  4. Wenn sich die Viren auf die Nasennebenhöhlen ausbreiten und diese infizieren, entwickelt sich aus einem Schnupfen eine Sinusitis.

Ein fittes und starjes Immunsystem schützt Dich vor den Viren.

 

Wann ist eine Sinusitis ansteckend?

Eine akute Sinusitis ist dann ansteckend, wenn sie viral bedingt ist, also wenn Viren der Auslöser für die Erkrankung sind. In seltenen Fällen lösen Bakterien die Erkrankung aus. Eine bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung ist dann aber meist nicht ansteckend – sie entwickelt sich als Sekundärinfektion auf dem Boden einer viralen Sinusitis.

Wenn Du vom Arzt die Diagnose chronische Nasennebenhöhlenentzündung bekommst, geht meist ebenfalls keine Ansteckungsgefahr von Dir aus. Warum ist das so?

 

Übertragungswege der Sinusitis

Viren verbreiten sich insbesondere über die Luft. Einmal niesen oder husten kann ausreichen, um andere mit den Viren anzustecken, da sich in den Tröpfchen die Viren befinden. Auch während eines normalen Gesprächs mit einer infizierten Person ist eine Übertragung möglich. Ausgehend von den Symptomen einer Sinusitis lässt sich nicht erkennen, ob Viren hinter den Beschwerden stecken. Deshalb sollten Betroffene die Ursache vom Arzt diagnostizieren lassen und in jedem Fall Rücksicht auf die Mitmenschen nehmen.


Wir erklären Dir hier, wie genau eine Infektion über Tröpfchen und wie eine Schmierinfektion abläuft.

Tröpfcheninfektion

Typische Erkältungsviren – und somit auch mögliche Auslöser einer Sinusitis übertragen sich häufig über eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Dabei gibt eine erkrankte Person unbemerkt winzige Tröpfchen des Speichels und somit auch die Erreger an die Luft ab. Das passiert beispielsweise beim

  • Sprechen,
  • Husten oder
  • Niesen.

Sobald die Tröpfchen von einer anderen Person eingeatmet werden, können sich die Viren in den Schleimhäuten ansiedeln und infolgedessen eine Infektion auslösen. Klar ist: Eine solche Art der Ansteckung passiert vermehrt in geschlossenen Räumen, wo sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten und dicht beieinanderstehen oder -sitzen.

Leider kann nicht pauschal gesagt werden, wie lange die Tröpfchen zum Beispiel nach dem Niesen im Raum herumschwirren – das hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Tröpfchengröße, der Luftfeuchtigkeit, der Temperatur und auch dem jeweiligen Virus.

Info

Zu einer Tröpfcheninfektion kann es auch durch Küssen kommen.1 Dann werden die Viren direkt von Schleimhaut zu Schleimhaut weitergegeben.

Schmierinfektion

Neben der Tröpfcheninfektion gibt es die sogenannte Schmierinfektion (auch Kontaktinfektion genannt). Dabei haften infizierte Speicheltröpfchen an Gegenständen oder an der eigenen Hand und werden so übertragen. Wie genau passiert das? Zum Verständnis soll Dir dieses typische Alltagsbeispiel helfen:

Stell dir vor, Du öffnest die Tür eines Großraumbüros und nimmst dafür die Türklinke in die Hand. Was Du leider nicht weißt: Zuvor hat eine erkrankte Person in die eigene Hand geniest und anschließend dieselbe Türklinke benutzt. Unwissend fasst Du Dir kurz darauf an die Nase oder den Mund und die Viren gelangen somit zu den Schleimhäuten.

Wie lange die Tröpfchen an Gegenständen haften, hängt vom jeweiligen Erregertyp ab. Wer sicher gehen will, sollte auf das Berühren von Augen, Mund oder Nase möglichst verzichten. Schutz vor Erregern liefert eine besondere Hygiene. Oberste Priorität sollte regelmäßiges Händewaschen haben, vor allem bei häufigem Kontakt mit anderen Menschen. Auch richtiges Schnäuzen wirkt sich auf das Ansteckungsrisiko aus. Deshalb ist es ratsam, Einwegtaschentücher nur einmal zu benutzen und dann wegzuschmeißen. Mehrmaliges Verwenden erzeugt nur einen „Ping-Pong“-Effekt, sodass Viren beim nächsten Mal wieder aufgenommen werden.

Wenn Du erkrankt bist, bleib am besten zu Hause. Mit der richtigen Behandlung Deiner Sinusitis erholt sich Dein Körper und Du steckst niemanden an. In der Apotheke erhältst Du passende Arzneimittel, die Dir bei einer Entzündung in den Nasennebenhöhlen weiterhelfen. Der pflanzliche Schleimlöser GeloMyrtol® forte eignet sich beispielsweise, um festsitzendes Sekret bei einer Sinusitis zu lösen und die Atemwege zu befreien.

Inkubationszeit einer Nasennebenhöhlenentzündung

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung ist in jeder Phase des Krankheitsverlaufs ansteckend. Die Gefahr geht nicht nur von den Betroffenen aus, die aktuell unter diesen Symptomen leiden. Infektiös sind auch scheinbar gesunde Menschen, welche den Infekt bereits in sich haben und beim Kontakt mit anderen Menschen übertragen.

Letztere befinden sich in der so bezeichneten Inkubationszeit. Das ist die Zeit zwischen Infektion und Auftreten der Symptome. Bei klassischen Erkältungsviren, die einen grippalen Infekt und davon ausgehend auch eine Sinusitis auslösen können, liegt die Inkubationszeit üblicherweise zwischen ein bis drei Tagen.2 Ansteckungsgefahr besteht insgesamt bis zu 14 Tage lang.3

 

Ist eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend?

Der chronische Verlauf einer Nasennebenhöhlenentzündung hat in der Regel keine Viren als Ursache, sondern beispielswiese eine anatomische Veränderung der Nasenscheidewand, Nasenpolypen oder eine Allergie. All diese Faktoren gelten als nicht ansteckend und somit wird eine chronische Sinusitis in der Regel nicht von Mensch zu Mensch übertragen.

Gerade weil die Ursachen so weitreichend und unterschiedlich sind, solltest Du bei Verdacht auf eine chronische Erkrankung unbedingt Deinen Arzt um Rat bitten und Dir Therapieempfehlungen von ihm geben lassen.


Quellen:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Tröpfcheninfektion. URL:https://www.infektionsschutz.de/infektionskrankheiten/uebertragungswege/troepfcheninfektion.html (Stand 11.05.2020).

Pharmazeutische Zeitung: Banale Atemwegsinfekte symptomatisch behandeln. URL: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422007/erkaeltungen-banale-atemwegsinfekte-symptomatisch-behandeln/ (Stand 30.04.2020).

Universitätsklinikum Freiburg: Wie lange ist welche Virus-Infektion ansteckend? URL:https://www.uniklinik-freiburg.de/presse/publikationen/im-fokus/2019/wie-lange-ist-welche-virus-infektion-ansteckend.html (Stand 03.06.2020).