Warum eine verschleppte Erkältung gefährlich werden kann

„Ist doch nur ein Schnupfen“, sagen viele und schleppen sich zur Arbeit, obwohl sie ins Bett gehören. Eine Erkältung (grippaler Infekt) sollte aber nicht verharmlost werden. Eine verschleppte Erkältung kann zu Komplikationen wie einer Superinfektion, einer Herzmuskel- oder Lungenentzündung führen.

Arzt betrachtet die Folgen einer verschleppten Erkältung – eine Lungenentzündung.

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Das Wichtigste Zusammengefasst:

  • Wer sich bei einem grippalen Infekt nicht schont, der riskiert gefährliche Komplikationen.
  • Häufig kommt es infolge einer verschleppten Erkältung zu einer Bronchitis, Nasennebenhöhlen- oder Mandelentzündung.
  • Ein harmloser Infekt kann aber auch ernste Erkrankungen wie eine Hirnhaut- oder Herzmuskelentzündung nach sich ziehen.
  • Folgt auf eine Erkältung, die durch Viren verursacht wurde, eine zusätzliche bakterielle Infektion, bezeichnen Mediziner das als Superinfektion.
  • Körperlich anstrengende Tätigkeiten wie Sport sollten während einer Erkältung (vor allem mit Fieber) Tabu sein.

Verschleppte Erkältung: Wenn sich die Krankheitserreger ausbreiten

Vorausgesetzt wir gönnen uns bei einer Erkältung etwas Ruhe und hören auf die Signale unseres Körpers, ist eine Erkältung meist nach ca. neun Tagen ausgestanden. Wer die Erkältungssymptome jedoch einfach ignoriert und eine Erkältung verschleppt, dem droht nicht nur ein längerer und schwerer Krankheitsverlauf, es können Entzündungen in den Bronchien, Nasennebenhöhlen, Mandeln oder im Mittelohr entstehen.

Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien (Bronchitis)

Eine häufige Folge einer verschleppten Erkältung ist die Bronchitis. Im Zuge des grippalen Infekts können die Krankheitserreger von der Rachen- oder Nasenschleimhaut in die unteren Atemwege und Bronchien wandern und dort Entzündungen auslösen.

Zu den Bronchitis Symptomen gehören unter anderem ein sehr heftiger Husten mit Auswurf, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen sowie gelegentlich Fieber. Zudem kann auch eine Tracheobronchitis die Folge einer verschleppten Erkältung sein. Bei der Tracheobronchitis handelt es sich um eine gleichzeitige Entzündung der Luftröhre (Trachea) und der Bronchien. Typische Symptome sind Husten und ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) als Folge einer verschleppten Erkältung

Aus einem gewöhnlichen Schnupfen kann sich außerdem eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entwickeln, wenn die Verbindungskanäle zwischen Nase und den Nasennebenhöhlen anschwellen. Die Folge: Eine Belüftung der Hohlräume wird verhindert, das Sekret fließt nicht mehr richtig ab und Krankheitserreger können sich vermehren und die Schleimhäute entzünden. Aufgrund der verschleppten Erkältung sind dann Symptome wie ein starkes Druckgefühl an den Nervenaustrittspunkten möglich, das sich beim Bücken meist verstärkt.

Mandelentzündung (Tonsillitis): Beim Schlucken tut es weh

Wer sich bei einem grippalen Infekt nicht richtig auskuriert, riskiert außerdem eine Mandelentzündung zu bekommen. Die Gaumenmandeln befinden sich seitlich im Rachen hinter den Gaumenzäpfchen und sind bei weitem Öffnen des Mundes sichtbar. Sie können sich durch eine verschleppte Erkältung entzünden und unter anderem starke Schluckbeschwerden hervorrufen. Der Haus- oder HNO-Arzt erkennt eine Mandelentzündung meist, indem er mit einem kleinen Spiegel der Mundhöhle untersucht: Die Mandeln sind dann stark errötet und angeschwollen. Zudem können kleine gelblich-weiße Eiterflecken auf den Mandeln oder im Rachen, sogenannte Stippchen, vorhanden sein. Das ist ein Hinweis, dass es sich um eine bakterielle und nicht virale Entzündung handelt.

Mittelohrentzündung (Otitis media): Heftige Schmerzen im Ohr

Weiterhin kann eine Mittelohrentzündung als Komplikation eines grippalen Infekts auftreten. Hierbei gelangen die Viren über die Ohrtrompete ins Innere des Ohrs. Eine Mittelohrentzündung tritt vor allem bei Kindern häufig auf, da die Eustachische Röhre, die die Paukenhöhle mit dem Nasen-Rachen-Raum verbindet, noch kürzer ist und Viren das Aufsteigen erleichtert. Typisch für die Erkrankung sind plötzlich eintretende starke Ohrenschmerzen. Zudem ist eine vorübergehende Hörminderung möglich.

Info

Wer sich bei Husten, Schnupfen und sogar Fieber nicht schont, riskiert eine sogenannte Superinfektion oder Sekundärinfektion zu bekommen. Darunter verstehen Ärzte, wenn einer Vireninfektion zusätzlich eine bakterielle Infektion folgt. Und das ist gar nicht so unwahrscheinlich: Denn bei einem grippalen Infekt ist das Immunsystem des Körpers ohnehin geschwächt, Bakterien haben dann leichteres Spiel. Als bakterielle Zweitinfektion können beispielsweise Mittelohrentzündungen oder Nasennebenhöhlenentzündungen auftreten.

Lungenentzündung und Co. – weitere Komplikationen einer Erkältung


In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 800.000 Menschen an einer Lungenentzündung, vor allem ältere Menschen und Kleinkinder1. Meist sind es Bakterien (es können aber auch Viren sein), die über die Atemwege eindringen und Entzündungen am Lungengewebe verursachen. Treten infolge einer verschleppten Erkältung Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost, starker Husten, Schmerzen in der Brust und sogar beim Atmen auf, kann das auf eine Lungenentzündung hinweisen. Suche bei diesen Anzeichen daher unbedingt einen Arzt auf.

Krankheitserreger können zudem den Herzmuskel befallen und eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) verursachen. Diese äußert sich unter anderem durch Kurzatmigkeit, einem allgemeinen Schwächegefühl oder Brustschmerzen. Die Symptome der Erkrankung sind aber nicht immer eindeutig, manchmal bleiben sie sogar ganz aus. Stellt der Arzt die entsprechende Diagnose, ist vor allem eine ausreichende Schonung mit Bettruhe wichtig.

Zu guter Letzt kann eine Hirnhautentzündung (Meningitis) durch eine verschleppte Erkältung entstehen, wenn die Bakterien über die Nasennebenhöhlenentzündung die Hirnhäute befallen. Anzeichen sind grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. Oft haben Betroffene einen steifen Nacken. Sie können den Kopf nicht mehr in Richtung Brust beugen. Eine bakterielle Hirnhautentzündung stellt einen Notfall dar und muss sofort im Krankenhaus behandelt werden.

Tipp

Damit aus einer harmlosen Erkältung keine gefährliche Folgeerkrankung wird, solltest Du dich ausreichend schonen und auf Sport sowie körperlich anstrengende Tätigkeiten verzichten. Solange Du kein Fieber hast, ist jedoch Bettruhe nicht unbedingt notwendig. Kurze Spaziergänge an der frischen Luft sind sogar hilfreich. Zudem können Kombinationspräparate aus der Apotheke wie GeloProsed® erkältungsbedingte Schmerzen lindern und verstopfte Nasen befreien.*

* GeloProsed: Zur Linderung der Symptome von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten, wie Schmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Fieber, wenn diese mit einer Anschwellung der Nasenschleimhaut einhergehen.
 

Quellen:

1Die Techniker: Lungenentzündung – was ist das? URL: https://www.tk.de/techniker/service/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/atemwegs-und-hno-erkrankungen/lungenentzuendung-was-ist-das-2021940 (24.05.2018).