Sport bei COPD – ein Bestandteil der Behandlung

Bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease), ist moderater Sport ein wichtiger Bestandteil der Behandlung: Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit der erkrankten Lunge wieder zu steigern. Lies, was es dabei zu beachten gibt.

Frau mit COPD macht Sport.

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Zusammengefasst:

  • Sport ist bei COPD ein wichtiger Bestandteil der Behandlung
  • Bewegung verbessert die Leistung der Lunge – und damit die Lebensqualität
  • Ausdauersport ist grundsätzlich geeignet, ebenso spezieller Lungensport
  • vorab ist eine Untersuchung mit Lungenfunktionstest beim Arzt sinnvoll

Bloß ein Husten? Symptome der COPD

Im Anfangsstadium äußert sich eine COPD häufig nur durch die Symptome Husten und Auswurf. Atemnot kommt erst später hinzu. Dennoch sollte nicht der Fehler begangen werden, die Lungenerkrankung zu unterschätzen: Im Gegensatz zu einem Husten ist die COPD nicht heilbar, die Schäden an der Lunge können nicht rückgängig gemacht werden. Daher ist es wichtig, möglichst früh mit einer Behandlung der COPD zu beginnen, um die COPD Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

AHA-Symptome:

Die Leitbeschwerden einer COPD werden oft auch als AHA-Symptome bezeichnet. Das liegt an den Anfangsbuchstaben der charakteristischen Beschwerden:

  • Auswurf
  • Husten
  • Atemnot

Typischerweise ist der Husten mit Auswurf morgens am schlimmsten. Das liegt daran, dass sich über Nacht beim Schlafen Sekret ansammeln konnte, das der Körper nun abhusten möchte. Der Schleim kann gelblich bis bräunlich verfärbt sein und eine zähe Konsistenz haben. Die Atemnot ist zu Beginn nur bei körperlicher Anstrengung ein Problem, mit Fortschreiten der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung werden auch alltägliche Bewegungen wie Treppensteigen zunehmend schwieriger.

Neben den Hauptbeschwerden klagen Menschen mit COPD oft über Atemgeräusche, die durch die verengten Atemwege entstehen und vor allem beim Ausatmen auftreten. Daneben sind ein Gefühl der Enge in der Brust, Müdigkeit und eine verringerte Leistungsfähigkeit mögliche Beschwerden.


COPD: Sport kann die Leistung der Lunge verbessern

Besonders aufgrund der Atemnot meiden viele Menschen, die an COPD erkrankt sind, körperliche Anstrengung und Sport. Das ist jedoch nicht ideal, denn moderater Sport kann zwar die Schäden an der Lunge nicht beheben, dafür aber Deine Leistungsfähigkeit verbessern – und so zu mehr Lebensqualität beitragen.

Eine Auswahl der positiven Effekte von Sport bei COPD auf einen Blick:

  • das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt
  • spezielle Übungen trainieren gezielt die Atemmuskulatur und erhöhen das Lungenvolumen
  • die Ausdauer und allgemein die körperliche Belastbarkeit verbessern sich

Dabei ist es wichtig, das Pensum sowohl an den Schweregrad der COPD als auch an der persönlichen Fitness der Betroffenen anzupassen. 

Achtung

Wichtig:

Der Sport sollte nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen sowie unter ärztlicher Aufsicht. Ein Lungenfunktionstest beim Arzt ist zudem hilfreich, um das richtige Trainingspensum festzulegen.

Ein Arzt kann Dich auch zur begleitenden Einnahme von Medikamenten beraten: Um den störenden Schleim zu reduzieren, sind beispielsweise pflanzliche Arzneimittel wie GeloMyrtol® forte zu nennen, die die Selbstreinigungsfunktion der Atemwege aktivieren.

Welcher Sport ist sinnvoll bei COPD?

Ausdauer-Sport ist bei COPD grundsätzlich geeignet, denn dabei bleibt die Anstrengung in der Regel auf einem gleichbleibenden Niveau. Kraftsport ist mitunter ebenfalls als Ergänzung sinnvoll, um die Muskulatur im Oberkörper zu stärken. Mannschaftssport wie Fußball bringt den Vorteil mit sich, dass COPD-Patienten Kontakt zu anderen Menschen erhalten. Allerdings kommt es dabei schneller zu Überlastung und Atemnot – denn bei Spielen mit Wettkampfcharakter werden Sportler leicht von der Stimmung mitgerissen. Du überhörst dann die Signale Deines Körpers und übernimmst Dich. Zudem folgt die Anstrengung dem Spielverlauf und ist schwer zu dosieren. Bei einer leichten COPD ist das im Normalfall kein großes Problem, bei schwereren Verläufen sollten Erkrankte jedoch verstärkt auf ihre Beschwerden achten.

Folgende Ausdauer-Sportarten sind für Personen mit COPD nach Absprache mit ihrem Arzt geeignet:

  • je nach Trainingszustand Spaziergänge, Walken, Nordic Walking oder sogar Joggen
  • Radfahren, sowohl draußen als auch auf Trainingsgeräten
  • Schwimmen
Info

Meist erfolgt Lungensport in Gruppen unter professioneller Anleitung, die Kosten dafür übernimmt in manchen Fällen anteilig die Krankenkasse.

Wem das für den Anfang zu anstrengend erscheint, kann sich auch mit kleinen Schritten herantasten: Im Alltag häufiger zu Fuß gehen und die Treppen nehmen anstelle des Fahrstuhls – ein guter Anfang, auf den mit leichten sportlichen Aktivitäten aufgebaut werden kann.

Beim sogenannten Lungensport wird gezielt auf die Problematik „Sport bei einer obstruktiven Lungenerkrankung“ eingegangen. Die Ziele sind unter anderem, die Leistungsfähigkeit der Lunge zu verbessern und dadurch Atemnot im Alltag zu reduzieren – und somit das Leben für Erkrankte zu erleichtern. Im Lungensportregister der Arbeitsgemeinschaft Lungensport kannst Du Dich über Trainingsgruppen in Deiner Nähe informieren.


Tipps für den Anfang

Der erste Schritt ist immer der schwerste – dies gilt auch für Menschen mit COPD, die ihre Lebensqualität mit Sport verbessern wollen. Die nachfolgenden Ratschläge helfen dabei, den Plan auch in die Tat umzusetzen:

  • Lasse es ruhig angehen. Wenn Du gleich mit einer hohen Trainingsintensität anfängst, riskierst Du, dass Dein Körper überlastet wird und Atemnot eintritt. Steigere die Anstrengung beim Sport lieber schrittweise.
  • In Gruppen trainieren. Vielen Menschen fällt es leichter, ihren inneren Schweinehund zu überwinden, wenn sie in einer Gruppe zusammen Sport treiben. Frage doch einmal bei Deinen Freunden oder Bekannten nach Unterstützung.
  • Verlange nicht zu viel von Dir. Sport kann sich zwar positiv auf eine COPD auswirken – allerdings nicht über Nacht. Gebe Dir Zeit, um Deine Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Der gefürchteten Atemnot beim Sport kannst Du zusätzlich vorbeugen, indem Du bei kühleren – nicht kalten – Temperaturen trainierst. Denn Hitze strengt den Körper zusätzlich an. Falls Du ein Notfallmedikament vom Arzt verschrieben bekommen hast, solltest Du dies beim Sport stets mit Dir führen.