Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) bei Kindern

Auch Kinder können von einer Sinusitis betroffen sein. Eltern fällt es aber oft schwer, zwischen einem Schnupfen und einer Nasennebenhöhlenentzündung zu unterscheiden. Welche Beschwerden für eine Sinusitis sprechen und was Ihr als Eltern tun könnt, damit es Eurem Nachwuchs wieder besser geht, erfährst Du bei uns.

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Zusammengefasst:

  • Bei Kindern müssen sich die Nasennebenhöhlen erst noch entwickeln.
  • Ob sich eine Nebenhöhle entzünden kann, ist vom Alter des Kindes abhängig.
  • Häufig tritt eine Nasennebenhöhlenentzündung zusammen mit einer Erkältung auf.
  • Typische Symptome sind Schmerzen und ein Druckgefühl im Gesicht.
  • Medikamente und Hausmittel sollten auf das Alter abgestimmt sein.

Hat mein Kind eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Wie wahrscheinlich es ist, dass Dein Kind an einer Sinusitis leidet, ist bis zu einem gewissen Grad abhängig vom Alter. Der Grund: Die Nebenhöhlen (Siebbeinzellen, Kieferhöhlen, Keilbeinhöhlen und Stirnhöhlen) bilden sich erst im Lauf des Kinder- und Jugendalters aus. Bei Säuglingen sind ausschließlich die Siebbeinzellen und Kieferhöhlen soweit vorhanden, dass hier überhaupt eine Entzündung entstehen könnte – was allerdings äußerst selten vorkommt. Vor allem die Kieferhöhlenentzündung macht sich meist erst ab dem fünften Lebensjahr bemerkbar, wenn die bleibenden Zähne nach und nach durchbrechen. Entzündungen im Bereich der Keilbeinhöhlen und Stirnhöhlenentzündungen treten im Regelfall erst im Schulkindalter auf. Wenn die Kinder alt genug sind, klagen sie in der Regel bei einer Nasennebenhöhlenentzündung über gewisse Symptome, die sich nicht von den Beschwerden bei Erwachsenen unterscheiden:

  • Es machen sich starke Schmerzen und Druckgefühle im Gesichtsbereich bemerkbar.
  • Die Beschwerden verstärken sich beim Vornüberbeugen und bei Berührung der jeweiligen Stelle.
  • Es wird vermehrt Sekret gebildet, das zäh und gelblich-grün sein kann.

Je jünger das erkrankte Kind ist, desto schwerer wird es jedoch für Eltern zu erkennen sein, ob es mit einer Erkältung kämpft oder ob sich eine Nasennebenhöhlenentzündung hinzugesellt hat. Eltern fallen meist nur allgemeine Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit auf. Für eine Sinusitis können aber zwei weitere Symptome sprechen: Zum einen hohes Fieber, das bis auf 40 Grad Celsius steigen kann. Zum anderen eine schleimige Sekretspur an der Rachenwand, die beim Blick in den Rachen sichtbar wird.

Vorsicht

Wenn Du den Verdacht hegst, dass Dein Kind eine Nasennebenhöhlenentzündung hat oder Du Dir unsicher bist, was hinter den Beschwerden stecken könnte, solltest Du auf jeden Fall einen Kinderarzt aufsuchen.

Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern: Die geeignete Behandlung

Ziel einer jeden Sinusitis-Behandlung – egal ob beim Erwachsenen oder bei Kindern – ist es, das angestaute Sekret abfließen zu lassen und die Erreger mit auszuspülen. Dies gelingt mit schleimlösenden Arzneimitteln, die auch für Kinder zugelassen sind und/oder mit geeigneten Hausmitteln.

Folgendes kannst Du ausprobieren:

  • Pflanzliche Schleimlöser aus der Apotheke sorgen dafür, dass sich der festsitzende Schleim löst und gemeinsam mit den Erregern abfließen kann. Besonders angenehm für Kinder sind kleine Kapseln, die mit etwas Apfelmus gereicht werden – so können sie leicht geschluckt werden. Bitte lies zuvor gründlich die Packungsbeilage.
  • Nasensprays oder -tropfen für Kinder haben einen ähnlichen Effekt. Sie lassen die Schleimhaut in der Nase und in den Nebenhöhlen abschwellen, sodass sich der Sekretstau auflösen kann. Bitte verabreiche keine Mittel, die nicht für das Alter Deines Kindes zugelassen sind.
  • Inhalationen und Rotlichtbehandlung sind generell eine gute Möglichkeit, um die Beschwerden einer Sinusitis zu lindern. Jedoch sollten diese Maßnahmen bei Kindern nur unter Aufsicht durchgeführt werden, da sonst die Gefahr einer Verbrühung beziehungsweise einer Verbrennung besteht. Zudem solltest Du bei Inhalationen Abstand von Zusätzen mit Menthol nehmen – diese können bei Kindern Reizungen und sogar Atemstillstand verursachen.
  • Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr trägt außerdem dazu bei, das Sekret zu verflüssigen. Besonders gut geeignet ist Holunderblütentee. Gib hierfür einen Teelöffel getrocknete Blüten aus der Apotheke auf einen Viertelliter heißes Wasser und lass den Tee für zehn Minuten ziehen. Anschließend mit ein wenig Honig süßen. 

Wichtig ist, die Behandlung des Kindes nicht für zu lange Zeit selbst in die Hand zu nehmen. Wenn sich die Nasennebenhöhlenentzündung und die damit verbundenen Symptome nicht bessern, musst Du mit Deinem Kind dringend einen Arzt aufsuchen.

Bei Kindern besteht aufgrund der noch nicht ausgereiften Strukturen der Nebenhöhlen ein erhöhtes Risiko von Komplikationen. So ist es möglich, dass sich die Entzündung auf die Augenhöhlen oder die Ohren ausbreitet. Die Folgen können Druck auf den Augen und Ohrenschmerzen sein.


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