Aufbau und Funktion der menschlichen Nase

Knubbelig, klein, hakenförmig oder breit: Keine Nase gleicht der anderen – zumindest von außen betrachtet. Im Innern sieht das jedoch anders aus. Im Großen und Ganzen ist der Aufbau jeder Nase gleich, um gewisse Funktionen erfüllen zu können. Wie ist die Nase aufgebaut und welche Funktion erfüllt sie?

Eine Frau hält sich den Arm vor die Nase, weil sie niesen muss.

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Zusammengefasst:

  • Der anatomische Aufbau der Nase ist nützlich für ihre Aufgaben.
  • Was die Nase kann: Atemluft wärmen, Gerüche wahrnehmen, Klang bilden.
  • Nasenschleimhaut und Flimmerhärchen dienen unter anderem der Abwehr von Erregern.
  • Bei einer Erkältung sind Schnupfen und eine Entzündung der Nasennebenhöhlen möglich.

Der Aufbau unserer Nase: Ein komplexes Sinnesorgan

Die Nase besteht aus mehreren Teilen, die allesamt wichtige Funktionen erfüllen:

  • Die Nasenlöcher: Durch sie wird die Luft beim Einatmen eingesogen und beim Ausatmen wieder ausgestoßen.
  • Der Nasenvorhof: Dieser Bereich ist mit normaler Gesichtshaut sowie den Nasenhaaren ausgekleidet.
  • Nasenhaupthöhlen mit Nasenscheidewand: Die Nasenhaupthöhlen sind paarig angelegt und werden von der Nasenscheidewand getrennt. In jeder Nasenhaupthöhle befinden sich außerdem drei Nasenmuscheln, die mithilfe ihres lamellenartigen Aufbaus den Luftstrom regulieren.
  • Nasennebenhöhlen: Die Nasenhaupthöhlen sind über dünne Verbindungsgänge mit den Nasennebenhöhlen verbunden. Diese sind paarig angelegt und im Bereich von Nase, Stirn und Oberkiefer verteilt.
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Funktion der Nase: Mehr als nur Riechen

Die Nase erfüllt im Wesentlichen drei wichtige Funktionen:

  1. Klimatisierung der Atemluft
  2. Geruchsbestimmung
  3. Klangbildung 

1. Funktion der Nase: Die Klimatisierung der Atemluft

Unsere Lunge mag die eingeatmete Luft zum einen sauber sowie frei von Fremdkörpern und zum anderen leicht angewärmt und feucht. Um dies zu gewährleisten, gibt es

  • die Nasenhaare im Nasenvorhof,
  • Flimmerhärchen, welche die Nasenschleimhaut auskleiden und
  • die Nasenschleimhaut an sich, die ebenfalls wesentlich dazu beiträgt.

Die Nasenhaare dienen dazu, große Fremdkörper abzufangen. Bleiben etwa Staubkörner an den Nasenhaaren haften, löst dies einen Niesreiz aus – und die Eindringlinge werden wieder hinausbefördert. Kleinere Partikel dringen im Regelfall ungehindert bis zur Nasenschleimhaut vor, die alle Strukturen der Nase bis auf den Vorhof auskleidet. Diese trägt auch zum Selbstreinigungsmechanismus der Nase bei: Sie ist mit Drüsen ausgestattet, die ein Sekret produzieren, an dem Erreger und Fremdkörper haften bleiben. Der Schleim wird wiederum von hauchdünnen Flimmerhärchen und deren Wellenbewegung in Richtung Rachen geschoben. Von hier aus kann das Sekret mitsamt den Erregern und eingedrungenen Fremdkörpern heruntergeschluckt und im Magen von der Magensäure unschädlich gemacht werden.

Das Sekret sorgt aber nicht nur für die Reinigung der Nase, sondern gibt auch ein wenig von seiner Feuchtigkeit an die vorbeiströmende Luft ab. Zudem ist die Nasenschleimhaut mit zahlreichen sehr feinen Blutgefäßen durchzogen: Sie erwärmen die vorbeiströmende Luft, bevor sie in die Lunge eintritt.

2. Funktion der Nase: Die Aufnahme von Gerüchen

Neben der gewöhnlichen Nasenschleimhaut befindet sich sehr weit hinten in der Nase auch noch die Riechschleimhaut. Wie der Name schon sagt, ist sie für die Aufnahme von Gerüchen zuständig. Mit jedem Atemzug gelangen auch unzählige Duftmoleküle in unsere Nase, die an Rezeptoren auf unserer Riechschleimhaut andocken. Dort werden die Duftstoffe in elektrische Signale übersetzt und mithilfe von Nervenfasern an das Gehirn weitergeleitet.

Sobald das Hirn weiß, welchen Geruch wir gerade wahrnehmen, reagiert es entsprechend. Manche Gerüche rufen beispielsweise Emotionen hervor: So wird uns ein bestimmtes Parfum etwa immer an die erste große Liebe erinnern und der Geruch von Sonnenmilch an einen wunderschönen Sommerurlaub mit Freunden. Es gibt jedoch auch Gerüche, die uns warnen: Wenn es im Raum plötzlich verbrannt riecht oder bestimmte Lebensmittel unangenehm säuerlich riechen, werden wir wachsam und halten sicherheitshalber Abstand.

3. Funktion der Nase: Die Klangbildung

Klänge werden in erster Linie von den Stimmbändern gebildet, allerdings sind diese extrem leise. Wenn das Gesprochene also auch verstanden werden soll, sind mehrere Resonanzräume nötig. Dazu zählt auch die Nase mit ihren Nasennebenhöhlen, die dafür sorgt, dass die Stimme voller und kräftiger wird. Daneben gibt es sogar Laute, die in erster Linien in der Nase entstehen: „m“, „n“ und „ng“ zum Beispiel – probiere es doch einmal aus!


Aufgrund von Schnupfen muss eine Frau niesen.

Die Nase kann – genau wie andere Organe auch – erkranken. Sie erwischt es sogar vergleichsweise häufig, da sie bei grippalen Infekten immer im Fokus steht. Insbesondere die Nasenschleimhaut ist äußerst sensibel. Trocknet sie beispielsweise im Winter aufgrund der trockenen Heizungsluft aus, wird sie rissig und Krankheitserreger können leicht eindringen. Es folgt eine Entzündungsreaktion und vermehrte Sekretbildung – ein Schnupfen entsteht. Wird dieser nicht ausreichend behandelt, kann sich die Infektion bis in die Nasennebenhöhlen ausbreiten. Die sogenannte Sinusitis ist äußerst unangenehm und häufig mit Stauungsschmerzen und Druckgefühlen im Gesicht verbunden.