Was ist eine Mandelentzündung? Ursachen, Symptome und Behandlung

Hinter Halsschmerzen mit Schluckbeschwerden steckt oftmals eine Mandelentzündung. Anzeichen sind unter anderem stark geschwollene Mandeln, Fieber und Ohrenschmerzen. Wie eine Mandelentzündung entsteht, welche Symptome sich zeigen und wie Du sie schnell wieder loswirst, erfährst Du hier.

Frau mit Halsschmerzen bei einer Mandelentzündung

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Zusammengefasst:

  • Eine Entzündung der Mandeln bezeichnen Mediziner auch als Tonsillitis oder Angina tonsillaris.
  • Ursächlich für die akute Form ist entweder ein viraler Infekt, eine bakterielle Neuinfektion oder eine Superinfektion.
  • Die Infektion sollte in der Regel nach ein bis zwei Wochen ausgestanden sein.3
  • Hält die Erkrankung länger als drei Monate an oder kehrt immer wieder zurück, handelt es sich um eine chronische Mandelentzündung.1
  • Menschen, die zu einer Risikogruppe zählen, wie Schwangere oder Senioren, sollten bei ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen.
  • Eine Mandelentzündung ist normalerweise bis zum Abklingen der Symptome über Tröpfcheninfektion ansteckend.
     

Mandelentzündung (Tonsillitis): Ursachen und Arten

Ist das Immunsystem geschwächt, kann es zu einer Entzündung der Mandeln kommen. Von einer solchen Erkrankung ist immer dann die Rede, wenn die Gaumenmandeln entzündet sind. Mediziner sprechen hier auch von einer Tonsillitis oder Angina tonsillaris. 

Unter anderem können folgende Faktoren Dein Abwehrsystem schwächen und somit ursächlich für eine Entzündung der Mandeln sein:

Unterscheiden kannst Du zwischen einer akuten und einer chronischen Mandelentzündung. Bei der akuten Form handelt es sich entweder um eine virale Infektion, eine bakterielle Neuinfektion oder eine Superinfektion. Von Letzterer sprechen Mediziner immer dann, wenn sich als Folge einer durch Viren verursachten Erkrankung Bakterien ansiedeln. Ein angeschlagenes Immunsystem sowie gereizte Schleimhäute machen es den Erregern dabei leicht. Die Übeltäter sind meist sogenannte Streptokokken, im Konkreten beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A. Infrage kommen aber auch Staphylokokken, Pneumokokken oder Haemophilus influenzae

Dauert der Infekt länger als drei Monate an oder kehrt er immer wieder zurück, sprechen Mediziner von einer chronischen Mandelentzündung.1 


Welche Symptome ruft eine Mandelentzündung hervor?

Eine Angina tonsillaris (Mandelentzündung) macht sich durch folgende Symptome bemerkbar:

  • gerötete, vergrößerte (geschwollene) Mandeln; teilweise mit gelblich-weißem Belag
  • Schmerzen beim Schlucken
  • Halsschmerzen, die in die Ohren ausstrahlen können
  • Fieber (über 38 Grad Celsius)
  • vergrößerte Lymphknoten im Halsbereich
  • Atemnot aufgrund stark geschwollener Mandeln

 

Es müssen nicht zwingend alle genannten Symptome auftreten. Eine Mandelentzündung kann beispielsweise auch ohne Fieber verlaufen.

In der Regel beginnt der Infekt mit Schluckbeschwerden und Halsschmerzen. Ist ein vorhergehender Virusinfekt ursächlich für die Erkrankung, klagen Betroffene zusätzlich über Husten und Schnupfen.

Die Dauer einer Mandelentzündung beträgt normalerweise ein bis zwei Wochen3. Das Fieber sollte bereits vorher sinken, während die entzündeten Mandeln noch etwas länger geschwollen sein können. 

Achtung

Kommen einseitige Schmerzen im Hals und/oder den Ohren sowie Schwierigkeiten beim Öffnen des Mundes hinzu, solltest Du dringend zu einem Arzt. Hierbei kann es sich um einen sogenannten Peritonsillarabszess handeln, bei dem sich Eiter rund um die Mandeln ansammelt. Oftmals heilt er von selbst ab. Ist dies jedoch nicht der Fall, hat das manchmal die Folge, dass sich die Entzündung ausbreitet und es zu einer Blutvergiftung kommt.

Aufbau: Wo liegen die Mandeln (Tonsillen)? 

Die Gaumenmandeln, auch Tonsillen genannt, sind bei geöffnetem Mund rechts und links an den Rachenwänden zu erkennen. Sie gelten als wichtiger Teil des Immunsystems, da sie in die Atemwege eindringende Keime abwehren. Bei einer Entzündung sind die Mandeln in der Regel geschwollen.

Mandelentzündung: Lage der Mandeln (Tonsilien) anhand eines Schaubilds erklärt
  • (1) Gaumen (Tonsillen)
  • (2) Vorderer Gaumenbogen
  • (3) Hinterer Gaumenbogen
  • (4) Rachenhinterwand
  • (5) Gaumenmandeln
  • (6) Zäpfchen
  • (7) Zunge
Info

Die Mandeln verfügen über kleine Spalten, in denen sich neben Speiseresten auch Bakterien sammeln. Das Gewebe stößt die Eindringlinge regelmäßig wieder ab, um die Einkerbungen erneut zu füllen. Dadurch lernt das körpereigene Abwehrsystem stetig dazu und kann gegen Erreger ankämpfen. 

Risikogruppen: Wer ist besonders häufig betroffen?

In der Regel kann jeder Mensch eine Mandelentzündung bekommen, insofern er die Tonsillen nicht operativ entfernen hat lassen. Besonders häufig erkranken Personen, deren Abwehrsystem dauerhaft geschwächt ist. Dies gilt beispielsweise für:

  • Schwangere,
  • ältere Personen,
  • Kinder und
  • Menschen mit einer schweren Vorerkrankung wie Aids.

Das Immunsystem von Kindern entwickelt sich noch, weshalb es bei ihnen zu vier bis acht Mandelentzündungen pro Jahr kommen kann.

Patienten, die zu einer Risikogruppe zählen, sollten bereits bei ersten Anzeichen eines Infekts einen Arzt aufsuchen. Die Erkrankung kann bei ihnen deutlich länger anhalten und ausgeprägtere Symptome aufweisen.


Ansteckungswege: Ist eine Mandelentzündung ansteckend?

Eine Entzündung der Mandeln ist über eine Tröpfcheninfektion ansteckend. Das heißt, dass eine Übertragung zum Beispiel durch Sprechen, Niesen, Husten oder Küssen zustande kommt.

Ein viraler Infekt ist in der Regel übertragbar, bis die Symptome deutlich nachlassen. Besonders vorsichtig musst Du bei einer eitrigen Mandelentzündung sein, denn diese überträgt sich äußerst leicht. Hier solltest Du Körperkontakt wie Küssen oder Händeschütteln unbedingt unterlassen. Wenn möglich, vermeidest Du zudem Besuche von Örtlichkeiten, an denen viele Menschen zusammenkommen. Dazu zählt beispielsweise die Arbeitsstätte. 

Nimmst Du Antibiotika ein, sollte Deine Mandelentzündung nach circa 24 Stunden nicht mehr übertragbar sein.4


Mit einer Mandelentzündung zum Arzt? Wann Du zu einem Fachmann solltest

Lassen die Symptome nach ein bis zwei Tagen nicht nach oder sind sie besonders stark, solltest Du zu Deinem Hausarzt gehen. Die Behandlungsform ist abhängig davon, ob es sich um eine bakterielle oder virale Infektion handelt. Der Arzt kann den Auslöser feststellen und entsprechend die bestmögliche Therapieform wählen.

Im Zuge der Anamnese, einer kurzen Befragung, klärt er beispielsweise, welche Symptome Du hast und wie lange diese schon andauern. Danach geht es an die körperliche Untersuchung, bei welcher der Mediziner Deinen Rachen- und Mundraum betrachtet. Außerdem tastet er die Lymphknoten im Halsbereich ab, wirft einen Blick in die Ohren und nimmt einen Rachenabstrich. Anschließend stellt er die Diagnose und behandelt Dich entsprechend.


Mandelentzündung: Was hilft dagegen?

Sobald Bakterien im Spiel sind, raten viele Ärzte zu einer Behandlung der Mandelentzündung mit Antibiotika

Im Gegensatz dazu musst Du bei einem durch Viren verursachten Infekt auf andere Mittel zurückgreifen. Begleitsymptome wie Fieber kannst Du mithilfe entsprechender Wirkstoffe eindämmen. Einige Betroffene greifen auch auf Lutschtabletten zurück, um den Halsschmerz zu reduzieren. 

Mit einer Kombination aus Hyaluronsäure, Carbomer und Xanthan binden die Halstabletten von GeloRevoice® Speichel, wodurch das Revoice Hydro-Depot® entsteht. Dieses verteilt sich gleichmäßig im Mund und legt sich als dünner Feuchtigkeitsfilm über die Schleimhäute. Folglich hilft es dabei, Beschwerden wie Schluck- und Halsschmerzen, Heiserkeit und Hustenreiz zu lindern. 

Was hilft noch bei einer Mandelentzündung?

Zusätzlich unterstützen bei der Heilung einer Mandelentzündung auch Hausmittel. Du kannst Folgendes tun:

  • Trinke Kamillen- und Salbeitee oder gurgle damit.
  • Lege, je nach Empfinden, warme oder kalte Halswickel auf. 
  • Befeuchte die Raumluft, indem Du zum Beispiel eine Wasserschüssel auf den Heizkörper stellst.

Damit Du schnell wieder gesund wirst, sind Ruhe und Erholung besonders wichtig. Während einer Mandelentzündung ist Dein Körper damit beschäftigt, die Erreger zu bekämpfen. Dies strengt an und erfordert Energie. Weitere Tipps zur Linderung der Symptome bei einer Entzündung der Mandeln findest Du bei Hausmittel gegen Halsschmerzen.


Vorbeugung: Wie verringerst Du das Risiko einer Mandelentzündung?

Im Allgemeinen kann ein gesundes, kräftiges Immunsystem vor einem Infekt schützen. Dafür solltest Du Folgendes beachten:

  • ausreichend schlafen
  • ausgewogen ernähren
  • regelmäßig bewegen; im besten Fall an der frischen Luft 
  • zwischendurch Hände waschen

Verfolgst Du diese Ratschläge, stärkst Du Dein Immunsystem. Folglich kann es besser gegen eindringende Viren ankämpfen.


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Quellen:

1 Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: Mandelentzündung – Definition und Häufigkeit. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/mandelentzuendung/definition-und-haeufigkeit.html (16.08.2019)

2 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Mandelentzündung: Wann ist eine Mandeloperation bei Kindern sinnvoll? URL: https://www.gesundheitsinformation.de/mandelentzuendung-wann-ist-eine-mandeloperation.2237.de.html?part=behandlung-tt (16.08.2019)

3 Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Mandelentzündung. URL: https://www.gesundheitsinformation.de/mandelentzuendung.2237.de.html (19.08.2019)

4 Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: Mandelentzündung – Therapie beim HNO-Arzt. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/mandelentzuendung/therapie-beim-hno-arzt.html (16.08.2019)