Therapie bei COPD: Die chronische Lungenkrankheit behandeln

Bei der Behandlung der COPD geht es in erster Linie darum, die belastenden Symptome wie Husten, Auswurf und Atemnot zu lindern – und so die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Welche Möglichkeiten der COPD-Therapie sich bieten und welche Tipps Du selbst umsetzen kannst, erfährst Du hier.

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Zusammengefasst:

  • Eine COPD-Behandlung kann Beschwerden lindern, Schäden an der Lunge bleiben aber bestehen
  • entsprechende Medikamente und Atemtherapie sind wichtige Therapiegrundlagen
  • Sauerstofftherapie ist bei fortgeschrittener COPD mit Lungenemphysem möglich
  • Mithilfe des Patienten: Rauchen aufgeben (da es ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern kann), regelmäßig bewegen, Infektionen behandeln

Behandlungsziele bei COPD

Heute gilt COPD noch als unheilbar, trotzdem kann man mit modernen Therapien und gezielten Maßnahmen die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten.

Ziele der COPD-Therapie sind:

  • körperliche Belastbarkeit steigern
  • den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern
  • Komplikationen vorbeugen und behandeln

Welche Therapie dafür notwendig ist, richtet sich zum einen nach der Schwere der Erkrankung und zum anderen nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten. Generell sollten Nutzen und Risiken bei jeder COPD-Behandlung gemeinsam mit den behandelnden Ärzten gegeneinander abgewogen werden.


Medikamentöse Behandlung von COPD

Medikamente haben bei der Therapie einer COPD verschiedene Aufgaben: Sie sollen die Bronchien erweitern und dadurch die Atmung erleichtern, die Verkrampfung der Muskulatur lösen, die Entzündung reduzieren und es einfacher machen, den Schleim abzuhusten. Dieser wird von den entzündeten Schleimhäuten produziert und aufgrund der eingeschränkten Selbstreinigungsfunktion in den Atemwegen nur unzureichend abtransportiert.

Für die verschiedenen Aufgaben stehen unterschiedliche Wirkstoffe und Darreichungsformen zur Verfügung.

Zudem unterscheiden sich die Medikamente bei COPD dahingehend, ob sie für eine dauerhafte Behandlung oder zur Linderung von akuten Beschwerden wie Atemnot gedacht sind. 


Atemtherapie bei COPD: Die Lungenfunktion verbessern

Einen wichtigen Teil der Behandlung von COPD stellt die Atemtherapie bei einem Physiotherapeuten dar. Dort erlernen Betroffene verschiedene Methoden, die das Atmen erleichtern sollen: Unter anderem werden spezielle Hust- und Atemtechniken vermittelt, welche die Muskulatur stärken und das Abhusten von Bronchialsekret erleichtern – und so zu einer Verbesserung der Lungenfunktion beitragen.

Neben Kraft- und Dehnübungen kann ein speziell ausgebildeter Physiotherapeut auch das Training mit Atemgeräten übernehmen.

Atemphysiotherapie mit Atemgeräten

Spezielle Hilfsmittel, sogenannte oszillierende PEP-Systeme, wie zum Beispiel das GeloMuc® Atemtherapiegerät unterstützen Betroffene dabei, den Schleim aus den Bronchien leichter abzuhusten. PEP kommt aus dem Englischen und steht für „positive expiratory pressure“. Damit ist ein positiver Druck gemeint, der beim Ausatmen in das Gerät entsteht und sich auf die Atemwege überträgt. Der Druck rührt daher, dass in dem Atemgerät ein Widerstand eingebaut ist. Die Anwendung von diesen Atemgeräten kann Teil einer COPD-Behandlung sein und führt dazu, dass die Bronchien abwechselnd erweitert und verengt werden. Das regt den Sekretfluss an und löst festsitzenden Schleim in den Atemwegen. Der Abtransport des Schleims findet dann durch den Reflex des Hustens statt. Somit sind PEP-Systeme eine sinnvolle Ergänzung zum allgemeinen Lungentraining, die Begleitsymptome wie Atemnot merklich verbessern können. Nachdem Patienten die Handhabung der Atemgeräte beim Physiotherapeuten erlernt haben, können sie diese auch zuhause verwenden. 

Reflektorische Atemtherapie

Neben der physiotherapeutischen Atemtherapie gibt es eine weitere Methode, die als reflektorische Atemtherapie bezeichnet wird. Sie verfolgt ein ganzheitliches Behandlungskonzept, bei dem Atemübungen im Vordergrund stehen, die das Zwerchfell (Diaphragma) kräftigen und eine optimale Beweglichkeit der Gelenke und Knochen ermöglichen sollen. Hinzu kommen in der Regel Wärmeanwendungen durch heiße Kompressen. Sie entspannen die Muskulatur und können dazu führen, dass sich zähes Sekret leichter löst. Die reflektorische Atemtherapie als Teil der COPD-Behandlung zielt in erster Linie darauf ab, den Körper bewusst wahrzunehmen, zu kräftigen und für inneren Ausgleich zu sorgen.


Langzeitsauerstofftherapie bei Lungenemphysem

Ein Lungenemphysem (Überblähung der Lungenbläschen) geht häufig mit einer COPD einher. Hierbei kann die Lunge nicht mehr genügend Sauerstoff aufnehmen und folglich ist auch das Blut und damit der ganze Körper mit Sauerstoff unterversorgt.

Bei einem Lungenemphysem kann eine Sauerstofftherapie die Atemmuskulatur entlasten und das Gewebe besser mit Sauerstoff versorgen. Die Therapie sollte über 16 bis 24 Stunden am Stück erfolgen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Je länger der Sauerstoff eingeatmet wird, desto bessere Effekte werden erzielt.


Operative Eingriffe als letzte Möglichkeit der COPD-Behandlung

Erst wenn alle zuvor ausprobierten Maßnahmen zur Behandlung der COPD keine Besserung erreichen und der Leidensdruck sehr groß ist, werden operative Eingriffe in Erwägung gezogen. Dabei kommen die

  • Bullektomie,
  • die Lungenvolumenreduktion und
  • in letzter Instanz die Lungentransplantation in Frage.

Letzteres wird aber erst in sehr schweren Fällen angewendet und ist nur selten möglich.

Info

Wie Du selbst zur Behandlung der COPD beitragen kannst

Das Wichtigste, neben der Behandlung der COPD selbst, ist die Mitarbeit des Patienten. Eine Reihe verschiedener Maßnahmen kann die Atemtherapie sowie die medikamentöse Therapie durch bronchienerweiternde, schleimlösende und entzündungshemmende Mittel unterstützen:

Das Rauchen aufgeben

Entscheidende Maßnahme, um das Fortschreiten der Erkrankung und weitere Folgeerkrankungen zu verhindern, ist der Verzicht auf Zigaretten. Zahlreiche Nikotinersatzstoffe stehen dabei in Apotheken unterstützend zur Verfügung. Die richtige Auswahl sollten Betroffene gemeinsam mit ihrem Arzt treffen. Beispielsweise können bei zusätzlich bestehenden Herz-Kreislaufproblemen bestimmte Nikotinersatzmittel den Blutdruck ungünstig beeinflussen.

Neben Zigarettenrauch sollten die Betroffenen auch andere atemwegsreizende Stoffe meiden. Das sind unter anderem Staub, Gase oder kleinste Partikel, die beispielsweise bei Schweißarbeiten anfallen.


Aktiv bleiben: Sport und Austausch mit Gleichgesinnten

Aktiv bleiben – das heißt zum einen, seinen Möglichkeiten entsprechend in Bewegung zu bleiben und zum anderen, sich nicht aus dem eigenen sozialen Umfeld zurückzuziehen. Körperliches Training hilft dabei, die Behandlung und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Sogenannter Lungensport ist ein speziell für COPD-Betroffene abgestimmtes Training, bei dem vor allem das Herz-Kreislauf-System und die Muskeln (besonders die Atemmuskulatur) gestärkt werden.

Darüber hinaus lernen Betroffene in den angebotenen Kursen andere Menschen mit ganz ähnlichen Problemen kennen. Der Austausch mit Gleichgesinnten über die COPD kann eine wichtige Stütze bei der Bewältigung der Erkrankung sein. Zusätzlich gibt es verschiedene Patientenschulungen und Trainingsprogramme, an denen Betroffene teilnehmen können, um Medikamente richtig einzunehmen und Atemtechniken oder Entspannungsverfahren zu erlernen. 


Achtung

Impfungen auffrischen

Wichtig: Auch Angehörige von COPD-Erkrankten sollten sich gegen Grippe impfen lassen, um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten.

Damit die Atemwege nicht zusätzlich durch Viren angegriffen werden, ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen gegen Infekte zu treffen. Dazu zählt es, neben allgemeinen Hygienemaßnahmen während der Erkältungssaison, auch Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken (Auslöser für Lungenentzündung) vorzunehmen.


Prophylaxe hilft

Akute Atemwegsinfekte können bei COPD-Patienten mit einer plötzlichen Verschlechterung der Atemfunktion einhergehen. Daher sollten Betroffene schnell reagieren, wenn sie Krankheitsanzeichen wie Schnupfen, verstärkten Husten oder einen veränderten Auswurf (deutlich mehr als sonst, andere Farbe) bei sich wahrnehmen.

Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich, im Winterhalbjahr vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Aktuelle Studiendaten belegen: Die prophylaktische Einnahme von GeloMyrtol® forte über einen längeren Zeitraum reduziert akute Verschlechterungen (Exazerbationen) und verbessert das Allgemeinbefinden der Patienten.

Tipp: Für die Behandlung ist es wichtig, den Schleim zu mobilisieren, damit er besser abtransportiert werden kann. Dies kann durch die Einnahme von Schleimlösern wie zum Beispiel GeloMyrtol® forte erreicht werden. Der in GeloMyrtol® forte enthaltene pflanzliche Wirkstoff löst den Schleim und lindert Symptome wie Husten und Schnupfen.