COPD: Was kann ich selbst tun?

Du bist wegen Deiner COPD in ärztlicher Behandlung und möchtest Deinen Gesundheitszustand weiter verbessern? Dann werde selbst aktiv! Ganz wichtig ist es, dass Du die Krankheit akzeptierst und lernst, mit ihr umzugehen. Das bedeutet auch, nicht auf alltägliche Dinge zu verzichten. Hier geben wir Dir Tipps!

Was tun bei COPD: Alltägliche Dinge, wie ein Familienessen, nicht vernachlässigen.

Hilfe bei COPD:

 

Zusammengefasst:

  • Mit dem Rauchen aufzuhören, ist das A und O bei der Behandlung von COPD.
  • Regelmäßige Bewegung hält Dich fit.
  • Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Eiweißen sollte auf dem Speiseplan stehen.
  • Stärke Dein Immunsystem, um Infektionen zu vermeiden.
  • Singen kann helfen! Mit Atemtechniken, die Du unter anderem im Gesangsunterricht erlernst, trainierst Du Deine Lunge.
  • Bei starkem Gewichtsverlust ist sicherheitshalber ein Arztbesuch angebracht.
  • Unterstützung beim Umgang mit COPD erfährst Du auch durch Freunde und Therapeuten.
  • Disease Management Programme (DMP) helfen COPD-Betroffenen dabei, ihre Erkrankungen in den Griff zu bekommen.

Tipps: Das kannst Du selbst bei COPD tun

Du leidest unter der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD? Dann weißt Du vermutlich, dass der Arzt zur Linderung von Husten, Auswurf und Atemnot Medikamente verschreibt und eine Atemtherapie empfiehlt. Darüber hinaus können Betroffene aber auch selbst aktiv werden, um ihr Wohlbefinden zu steigern. Hilfe bei COPD liefern wir Dir hier mit unseren praktischen Tipps:

Tipp 1: Mit dem Rauchen aufhören

Info

Telefonberatung zur Rauchentwöhnung: 01805/313131 (kostenpflichtig: 0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min) – hier bekommst Du konkrete Hilfestellungen.

Du bist schon Nichtraucher? Super, dann kannst Du direkt zum nächsten Tipp springen. Alle Raucher sollten spätestens mit der Diagnose COPD das Rauchen sein lassen, damit sie die Atemwege nicht noch weiter durch den Rauch belasten.

Der eigene Entschluss ist der erste und wichtigste Schritt, um das Rauchen aufzugeben. Ist die Entscheidung einmal getroffen, helfen Dir verschiedene Maßnahmen im Umgang mit möglichen Entzugserscheinungen weiter. Zum Beispiel gibt es Nikotinersatztherapien in Form von Kaugummis oder Pflastern. Zudem ist es sinnvoll, sich professionelle Unterstützung in Selbsthilfegruppen zu holen oder Telefonhotlines in Anspruch zu nehmen.

Tipp 2: In Bewegung bleiben

Auch wenn COPD-Symptome wie Atemnot bestehen und Aktivitäten schwerfallen, ist es wichtig, dran zu bleiben. Frag vorab dazu auch Deinen Arzt über geeigneten Sport bei COPD. In speziellen Lungensportgruppen kannst Du unter Anleitung lernen, was im Rahmen Deiner Erkrankung möglich ist. Körperliches Training sollte immer begleitend zu jeder Langzeittherapie stattfinden. Informiere Dich jetzt über den Lungensport:

 

Sport bei COPD

Tipp 3: Gewicht regelmäßig überprüfen

Mann auf Waage: bei COPD sollte das Gewicht regelmäßig überprüft werden.

Oft wirkt sich die Erkrankung ungewollt durch die Medikamenteneinnahme und weniger Bewegung auf das Gewicht aus. Sobald Du eine deutliche Zu- oder Abnahme wahrnimmst, solltest Du mit Deinem Arzt sprechen. Häufig kommt es bei COPD-Patienten im fortgeschrittenen Stadium zu starkem Gewichtsverlust (sogenanntes COPD-wasting). Innerhalb von wenigen Wochen kann sich die Körpermasse um mehrere Kilogramm verringern.1 Solche Veränderungen sind in jedem Fall ein Warnzeichen, das Du ernst nehmen solltest. Kontrolle ist wichtig, deshalb: Ab auf die Waage mit Dir – im besten Fall in regelmäßigen Abständen.

Tipp 4: Die richtige Ernährung bei COPD

Wegen COPD bereitet eine Frau gesunde Ernährung zu, um das Immunsystem zu stärken.

In 20 bis 60 Prozent der COPD-Fälle besteht eine Mangel- oder Fehlernährung, die auch bei Normalgewicht vorkommt.2 Aus Tipp 3 weißt Du außerdem, dass die chronische Lungenerkrankung möglicherweise mit starkem Gewichtsverlust einhergeht. Die richtige Ernährung bei einer COPD kann Dir dabei helfen, zu Deinem Normalgewicht zurückzukommen. Achte beim Einkauf auf viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.3 Auch hochwertige Eiweiße, wie sie zum Beispiel in Nüssen, Magerquark oder roten Linsen enthalten sind, sollten auf dem Speiseplan stehen. Plane Dir für das Essen genug Zeit ein, sodass Du es in Ruhe genießen kannst. Lass Dich nicht hetzen und lege lieber mehrere kleine Mahlzeiten am Tag ein anstatt wenige Große. Du kannst auch eine Ernährungsberatung kontaktieren, die Dir hilft, die richtige Ernährung für Dich zu finden. Sport und Ernährung gehen Hand in Hand ineinander über. Ausreichend Bewegung solltest Du zusätzlich zu den gesunden Nahrungsmitteln in Dein Leben integrieren.

Dein Gewicht hat im Krankheitsverlauf nicht ab-, sondern zugenommen? Dann nimm Dir beim nächsten Punkt insbesondere die gesunde Ernährung zu herzen.

Tipp 5: Mache Dein Immunsystem fit

Um Infektionen abzuwehren, die eine zusätzliche Belastung für Lunge und Körper darstellen können, ist es ratsam, sein Immunsystem zu stärken. Dazu zählt:

• Eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, bei der ausreichend Spurenelemente und Vitamine aufgenommen werden, ist wichtig.

• Weiterhin wirken sich Stress und Hektik schlecht auf das Immunsystem aus. Erlerne deshalb Entspannungstechniken wie Yoga oder progressive Muskelentspannung, um stressige Phasen besser zu verarbeiten und Dich schneller davon zu erholen.

• Wechselbäder oder Kneipp-Güsse gelten zudem als Stärkungsschub für das Immunsystem, sofern Dein Gesundheitszustand diese zulässt. Auch Saunagänge sind immunstärkend, sollten aber vorher mit einem Mediziner abgesprochen werden.

Frage zuvor unbedingt Deinen Arzt um Rat, welche Maßnahmen für Dich möglich sind und bleibe an der Einnahme von ärztlich angeordneten COPD-Medikamenten dran.

Tipp 6: Singen bei COPD

Singen hilft bei COPD? Da ist wirklich etwas dran! Singen fördert das Erlernen einer besseren Atemtechnik.4 Als Teilnehmer von Gesangsunterricht lernst Du eine gute Kontrolle über Deine Körperhaltung: Tiefere Atemzüge trainieren die Atemmuskulatur, insbesondere das Zwerchfell – ein optimales Lungentraining bei COPD!

Der nette Nebeneffekt: Singen macht Spaß, steigert die Lebensqualität – und vielleicht lernst Du in einer Gesangsgruppe nette Menschen kennen. Warum sich soziale Kontakte positiv auf dein Wohlbefinden auswirken, erfährst Du im nächsten Tipp.

Tipp 7: Suche Dir Unterstützung

Tausch Dich mit anderen Betroffenen aus, um über Deine Sorgen und Probleme im Alltag zu sprechen. Eine gute Stütze können dabei Selbsthilfegruppen sein. Aber auch in Patientenschulungen oder beim Lungensport lernst Du andere COPD-Patienten kennen. Gemeinsam ist es oft einfacher, die Krankheit anzunehmen und mit ihr leben zu lernen.

Schließe Freunde und Bekannte nicht aus Deinem Leben aus, weil Du nicht mehr so belastbar bist, wie Du es einst mal warst. Gemeinsame Aktivitäten sind wichtig, um nicht in die soziale Isolation zu geraten. Patienten, die sich nur noch zurückziehen, werden schwermütig, traurig und erkranken im ungünstigsten Fall an einer Depression.

Was Du noch tun kannst bei einer COPD? Schaue Dir doch mal die sogenannten Disease Management Programme (DMP) an.


Disease Management Programme (DMP bei COPD)

Die meisten Krankenkassen bieten ihren Versicherten im Falle einer chronischen Erkrankung extra Behandlungsprogramme an. So auch für COPD: Betroffene können sich in diese sogenannten Disease Management Programme (DMP) eintragen und teilnehmen. Sie sind auch als „Chroniker-Programme“ bekannt, sollen die allgemeine Gesundheitsversorgung im Krankheitsfall verbessern und bieten Dir einen strukturierten Behandlungsplan mit

  • regelmäßigen Arztterminen
  • Beratungsgesprächen
  • Untersuchungen und
  • der Vermittlung von Hintergrundinformationen (beispielsweise in Form von Schulungen).5

Ziel eines DMP bei einer COPD ist es, die Beschwerden zu verringern und einem Fortschreiten entgegenzuwirken.6 Der Vorteil dieses Programms: Deine Ansprechpartner sind Fachärzte, die sich besonders mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung auskennen. Weitere Informationen über Ablauf und Co. für eine optimale COPD-Behandlung erhältst Du bei Deiner Krankenkasse.

 

Mehr zur Behandlung einer COPD


Quellen:

Deutsche Lungenstiftung e.V.: Krankheitsbild. URL: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/copd/krankheitsbild/ (18.08.2020).

2 Ebd.

Techniker: Ernährung bei COPD. URL: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/copd/ernaehrung-bei-copd-2013474 (18.08.2020).

Deutsche Lungenstiftung e.V.: Singen kann Patienten mit COPD zu mehr Atemluft und Lebensqualität verhelfen. URL:https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/singen-kann-patienten-mit-copd-zu-mehr-atemluft-und-lebensqualitaet-verhelfen/ (17.08.2020).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Was sind Disease-Management-Programme (DMP)? URL: https://www.gesundheitsinformation.de/was-sind-disease-management-programme-dmp.2265.de.html (17.08.2020).

6 Ebd