Grippe: Symptome, Ursachen, Dauer & Verlauf

Plötzliches Fieber, schweres Krankheitsgefühl – mit einer „echten Grippe“ haben Betroffene meist ein bis zwei Wochen zu kämpfen.1 Der Krankheitsverlauf und die Symptome einer Grippe (Influenza) können allerdings sehr unterschiedlich ausfallen. Doch wie fängt eine Grippe an? Hier erfährst Du alles Wichtige.

Busfahrer mit Grippesymptomen, wie Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen.

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Zusammengefasst:

  • Etwa acht bis zehn Millionen Menschen in Deutschland erkranken pro Jahr an einer Grippe (Influenza).2
  • Die Ursache der Grippe sind Influenzaviren, welche die Schleimhäute der Atemwege befallen und sich dort vermehren.
  • Vor allem die Influenzaviren Typ A und B sind regelmäßig für Grippewellen verantwortlich.
  • Typische Grippe Symptome sind Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein plötzlich auftretendes Fieber.

Was ist eine Grippe (Influenza)?

Eine Grippeinfektion, die auch häufig als „echte Grippe“ bezeichnet wird, ist eine Erkrankung der Atemwege durch Influenzaviren.

Leicht verwechselt werden kann die Grippe mit einer normalen Erkältung, die ebenfalls von Viren ausgelöst wird und ähnliche Symptome zeigt, wie beispielsweise Hals-, Kopf- und manchmal auch Gliederschmerzen. . Bezüglich des Verlaufs und der Schwere gibt es zwischen der echten Grippe und einer Erkältung jedoch einige Unterschiede: Bei einer Grippe sind die Beschwerden meist stärker ausgeprägt. Charakteristisch für die Influenza ist, dass die Symptome – im Vergleich zur Erkältung – auch sehr plötzlich auftreten.


Statistische Daten zur Grippe

Influenzainfektionen sind überall anzutreffen. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO kommt es weltweit jährlich zu etwa 290.000 bis 650.000 Todesfällen infolge einer Grippeinfektion.3 In Deutschland besuchten während der Grippewelle 2017 / 2018 zwischen acht und zehn Millionen Menschen den Arzt.2


Die einzelnen Grippe Symptome

Info

Nicht alle der genannten Symptome müssen im Verlauf einer Grippe tatsächlich auftreten.

Zu den häufigen Grippe-Anzeichen gehören:

  • Schüttelfrost
  • Schweißausbrüche
  • hohes Fieber (über 39 Grad Celsius)
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • trockener Husten und Halsschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit

Schwindelgefühl und Übelkeit sowie eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Licht können bei einer Influenza als weitere Symptome auftreten. Nicht ganz so häufig sind eine verstopfte Nase oder Schnupfen.

Ein erhöhtes Gesundheitsrisiko entsteht, wenn es im Krankheitsverlauf der Grippe zu einer sogenannten Superinfektion mit Bakterien kommt. Diese können sich durch die Vorbelastung des Immunsystems leichter durchsetzen und zum Teil problematische Komplikationen hervorrufen. Gerade ältere Menschen und gesundheitlich beeinträchtigte Personen sollten im Falle einer Grippeerkrankung vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Aber auch, wenn Du als sonst gesunder, junger Mensch an Symptomen einer Grippe leidest, ist ein Termin ratsam.

Aufbau und Arten der Grippeviren

Eine Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst, welche in die Zellen der obersten Gewebeschicht eindringen und sich dort rasend schnell vermehren. Bei diesem Vorgang können an einem Tag bis zu 100.000 neue Erreger gebildet werden.4

Aufbau von Grippe-Viren

Die Grippe-Viren haben eine Oberfläche, die aus zwei Eiweißen besteht und wie Stacheln aussehen.

Charakteristischerweise besitzen die Viren eine Oberfläche, die durch die Eiweißstrukturen Hämagglutinin (H) und die Neuraminidase (N) gebildet werden. Sie erscheinen im Elektronenmikroskop wie kleine Spikes.

Das Tückische an Grippeviren ist: Sie sind wahre Verwandlungskünstler. Sie haben eine relativ hohe Mutationsrate, können sich also sehr rasch verändern und sich stetig weiterentwickeln. Für die Immunabwehr unseres Körpers und für die Herstellung von Impfstoffen (Vakzinen) stellt dies eine große Herausforderung dar. Bei einer wiederholten Virusinfektion ist unser Abwehrsystem aufgrund der Veränderungen des Virus häufig nicht mehr in der Lage, den Erreger wieder zu erkennen. Daher können wir uns jede Saison erneut mit der Krankheit anstecken, ohne dass sich unsere Abwehrzellen an die Erreger erinnern. Auch Impfstoffe müssen aus diesem Grund bei jeder Grippewelle erneut auf ihre Wirksamkeit gegen Variationen der Viren überprüft und gegebenenfalls weiterentwickelt werden.

Für den Menschen können dabei vor allem drei verschiedene Virus-Typen gefährlich werden, die als Influenza A, B und C bezeichnet werden. Sie sind auf der ganzen Welt verbreitet. Influenza-Viren Typ A und B lösen regelmäßig Grippewellen aus, wohingegen Influenza-C-Viren vereinzelt eher milde Fälle verursachen.

Influenza-A-Viren

Als häufigster Auslöser der Grippe gelten die Influenza-A-Viren. Von diesen gibt es zahlreiche verschiedene Subtypen, da auch die Bestandteile der Oberflächenstruktur – Hämagglutinin (H) und Neuraminidase (N) – variieren können. Momentan sind 18 verschiedene Arten des Hämagglutinin und 11 der Neuraminidase bekannt, was wiederum eine große Zahl an Kombinationsmöglichkeiten nach sich zieht.5

Gut zu wissen:

Neben dem Menschen können Influenza-A-Viren übrigens auch andere Säugetiere und Vögel befallen. Varianten dieses Grippevirus sind auch für die Schweine- und Vogelgrippe verantwortlich.

Influenza-B-Viren

Auch Virusinfekte mit Influenza-B-Viren sorgen jährlich für viele Grippefälle. Im Vergleich zu Typ A existieren hier jedoch keine Subtypen. Seit einiger Zeit sind weltweit zwei genetisch unterschiedliche Linien, die Yamagata- und die Victoria-Linie, im Umlauf.


Warum kommt es häufig zu Grippewellen?

Die Krankheitserreger gelangen bei einer Virusgrippe über die Schleimhäute (Nase, Mund oder die Augen) in unseren Körper. Dabei können sich die Viren sehr leicht von einem Wirt auf den Nächsten ausbreiten, beispielsweise durch Niesen, Husten oder Sprechen (Tröpfcheninfektion).

Grippe vorbeugen

 

Diese Art der Weiterverbreitung der Viren führt dazu, dass die Grippe meist in Wellen auftritt und sich viele Menschen zeitgleich mit dem Erreger infizieren. Solche Grippeepidemien, also die zeitliche und örtliche Häufung der Erkrankung, treten bei uns meist im Winter auf. Denn die Viren sind bei trockener Luft stabiler. Hinzukommt, dass im Winter das Immunsystem vieler Menschen geschwächt ist und sie sich tendenziell länger mit anderen in geschlossenen Räumen aufhalten. In Deutschland beginnt die Grippewelle oftmals im Januar und dauert drei bis vier Monate an. 

Die europäische Grippeepidemie fängt meist im Südwesten Europas – in Portugal oder Spanien – an und breitet sich dann nach Mittel- und Osteuropa aus. Vor einer Ansteckung kannst Du Dich bei anrollenden Grippeepidemien jedoch schützen. Hierbei sind eine frühzeitige Grippeimpfung und die Einhaltung einiger Vorsichtsmaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das Meiden großer Menschenmengen sehr wichtig.

Mehr zum Thema Ansteckung


Risikogruppen: Wer ist besonders gefährdet?

Für einige Menschen kann eine echte Grippe gefährlicher werden als für andere. Es besteht die Gefahr, dass sich ein schwerer Verlauf oder Folgeerkrankungen entwickeln. In manchen Fällen kann die Infektion sogar tödlich enden. Zu diesen Risikogruppen gehören beispielsweise:

  • Kleinkinder (Grippe bei Kindern)
  • Schwangere (Grippe in der Schwangerschaft)
  • Menschen mit hohem Lebensalter 
  • chronisch Erkrankte (zum Beispiel Patienten mit Asthma bronchiale, COPD, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder HIV)
  • Personen, die Medikamente einnehmen, die das Immunsystem hemmen

Da sie über eine schwächere Körperabwehr verfügen, sind sie anfälliger für eine Infektion mit Influenzaviren. Deshalb kann es gerade für diese Betroffenen sinnvoll sein, sich vorbeugend impfen zu lassen. Deshalb kann es gerade für diese Betroffenen sinnvoll sein, sich vorbeugend impfen zu lassen. Zudem kann das Risiko für einen schweren Verlauf der Influenza erhöht sein.

Influenza-Viren können bei körperlicher Belastung einen schweren Krankheitsverlauf hervorrufen und Organe wie das Herz schädigen. So gelangen die Grippeviren bei körperlicher Anstrengung über die Blutbahn in das Herzmuskel-Gewebe und können eine Entzündung auslösen. Das kann gravierende Folgen wie Herzschwäche nach sich ziehen oder im schlimmsten Fall bis zum Tod führen, daher sind sportliche Aktivitäten während einer Grippe mit Vorsicht zu genießen.

Grippe und Sport


Wie lange dauert eine Grippe? Prognose, Verlauf und Inkubationszeit einer Grippe

Die Dauer, bis die ersten Grippe-Symptome auftreten, liegt nach einer Ansteckung in der Regel bei ein bis zwei Tagen.1 Während dieser sogenannten Inkubationszeit, also der Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Grippe, können Infizierte die Viren jedoch schon auf andere übertragen.

Info

Dauer und Verlauf einer Grippe

Verlauf und Dauer einer Grippe hängen unter anderem vom Typ des Virus sowie dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Die hartnäckigen Viren können aber auch ansonsten gesunde Menschen für ein bis zwei Wochen regelrecht außer Gefecht setzen.

Der Krankheitsverlauf einer Grippe folgt folgendem Schema:

Meist erscheinen die ersten Anzeichen sehr plötzlich, Betroffene fühlen sich abgeschlagen und allgemein unwohl. Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen sind typische, erste Symptome einer Grippe. Zudem kann es vor allem beim Aufstehen zu Schwindel und Schwarzwerden vor den Augen kommen. Häufig tritt anfänglich starkes Frösteln auf, welches im weiteren Verlauf durch hohes Fieber abgelöst wird. Aus diesen Gründen können Erkrankte ihr Bett oftmals kaum verlassen.

Erst nach diesen Beschwerden wird die Krankheit von Halsschmerzen, trockenem Husten und gelegentlich Schnupfen begleitet. Durch die Schwächung des Immunsystems entsteht außerdem ein erhöhtes Risiko, sich zusätzlich mit anderen Viren oder mit Bakterien zu infizieren.

Die einzelnen Grippe Symptome können durch Medikamente behandelt werden. Geeignet zur Symptomlinderung* sind neben Hausmitteln vor allem Kombinationspräparate wie GeloProsed®.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

 

In den meisten Fällen werden Grippe-Patienten wieder völlig gesund. Häufig leiden Betroffene jedoch auch noch mehrere Wochen nach Abklingen der Grippe-Symptome an einem unangenehmen Reizhusten sowie allgemeiner Leistungsschwäche und Unwohlsein.

Nach Abklingen der schlimmsten Krankheitsanzeichen tragen Patienten die Erreger noch für einige Zeit weiter im Körper. Das bedeutet: Auch wer sich nicht mehr krank fühlt, kann für andere potenziell ansteckend sein.

Info

Hättest Du es gewusst?

Nur etwa ein Viertel aller infizierten Personen leidet tatsächlich an starken Symptomen einer Grippe. Bei den übrigen Infizierten wird die Erkrankung vom Immunsystem im Keim erstickt und es treten keine oder nur unscheinbare Symptome auf. Dennoch können diese infizierten, symptomfreien Personen als Überträger der Viren fungieren.

Wann mit einer Grippe zum Arzt gehen?

Eine Grippe verläuft meist ohne weitere Komplikationen. Kommen jedoch untypische Grippe-Symptome hinzu oder verschlimmern sich die Beschwerden, zum Beispiel durch hohes oder lang anhaltendes Fieber (bei Erwachsenen über 39 Grad Celsius), ist ein Besuch beim Mediziner wichtig. Risikopatienten, also Babys, Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen, sollten immer einen Arzt aufsuchen.

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* Zur Linderung der Symptome von Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten, wie Schmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen und Fieber, wenn diese mit einer Anschwellung der Nasenschleimhaut einhergehen.
 

Quellen:

1 HNO-Ärzte im Netz: Grippe – Dauer und Verlauf. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/anzeichen-und-verlauf.html (Stand: 05.06.2020).

2 Robert-Koch-Institut: Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland Saison 2017/18. URL: https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2017.pdf (Stand: 04.06.2020).

Ärztezeitung: WHO - Influenza: Bis zu 650.000 Tote durch Atemwegserkrankungen. URL: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Influenza-Bis-zu-650000-Tote-durch-Atemwegserkrankungen-306776.html (Stand: 04.06.2020).

4 HNO-Ärzte im Netz: Grippe – Übertragung. URL: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/influenza/uebertragung.html (Stand: 04.06.2020).

5 Robert-Koch-Institut: Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Grippe. URL: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Influenza/FAQ_Liste.html (Stand: 04.06.2020).