Halstabletten im Überblick – welche ist die richtige für mich?

Etwa 25 Millionen Packungen Halsschmerzmittel wurden laut ÖKO-TEST in den vergangenen Jahren alljährlich in Apotheken und Drogerien verkauft.1 Viele der Präparate sollen entzündungshemmend, keimabtötend oder örtlich betäubend wirken. Doch welche Halstabletten sind zum Behandeln von Halsschmerzen tatsächlich geeignet?

Frau fasst sich an den Hals und überlegt mit welchen Halstabletten sie ihre Halsschmerzen behandeln soll.

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Zusammengefasst:

  • Halsschmerzen sind in vielen Fällen die Folge einer Infektion mit Erkältungsviren.
  • Örtlich betäubende Halstabletten können die Halsschmerzen kurzzeitig lindern.
  • Keimabtötende (antiseptische) Halstabletten haben meist wenig Nutzen, da sie nur oberflächlich wirken.
  • Antibiotische (gegen Bakterien wirkende) Halstabletten sind wegen der fehlenden antiviralen Wirkung bei Halsschmerzen oft nicht sinnvoll.
  • Feuchtigkeitsspendende Halstabletten können bei Halsschmerzen einen schützenden Film über die Schleimhaut legen.

In den meisten Fällen werden Halsschmerzen durch Erkältungsviren verursacht und sind oft das erste Anzeichen einer Erkältung. Eins haben die freiverkäuflichen Halsschmerzmittel, die lokalanästhetisch (örtlich betäubend), antiseptisch (keimabtötend) oder antiinflammatorisch (entzündungshemmend) wirken, gemeinsam: Sie wirken rein symptomatisch und bringen im akuten Fall rasche Linderung der Halsschmerzen, allerdings ohne die Krankheitsdauer wesentlich zu verkürzen. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (kurz: DEGAM2, 3) rät in den Halsschmerzen-Leitlinien von einer Anwendung mit Halsschmerzmitteln, die Lokalanästhetika (örtlich betäubende Mittel), Antiseptika (keimabtötende Mittel) und/oder Antibiotika enthalten, ab. Bei viral bedingten Halsschmerzen sind letztere prinzipiell nutzlos.


Halsschmerzmittel: Wirkstoffe und Nebenwirkungen

Zu den örtlich betäubenden Wirkstoffen gehören Lidocain oder Benzocain. Sie stillen örtlich den Halsschmerz über einen kurzen Zeitraum. Wen Halsschmerzen insbesondere bei Erkältungsbeginn plagen, dem können diese Mittel rasche Linderung bringen. Bei der Anwendung ist es jedoch möglich, dass allergische Reaktionen auftreten. Dabei erscheint Benzocain häufiger zu solchen Reaktionen zu führen als Lidocain.

Keimabtötend-wirkende Antiseptika sind unter anderem Dequaliniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid, Hexamidin-diisethionat und Benzalkoniumchlorid. Die DEGAM empfiehlt die Anwendung von solchen Lokalantiseptika nicht, da sie nur oberflächlich wirken und tiefere Gewebeschichten, in denen sich die Infektion abspielt, nicht erreichen. Die Substanzen gelangen somit erst gar nicht an die Stelle der Entzündung. Zudem wirken sie hauptsächlich gegen Bakterien, in den meisten Fällen werden Infekte jedoch von Viren ausgelöst.

Antibiotisch-wirkende Mittel sind Fusafungin oder Tyrothricin. Sie sollen Bakterien an der Vermehrung hindern oder diese bekämpfen. Bei erkältungsbedingten Halsschmerzen macht die Anwendung keinen Sinn, da diese meist durch Viren verursacht werden und Antibiotika haben keinerlei Wirkung auf Viren. Außerdem sind nach lokaler Anwendung von Antibiotika allergische Reaktionen bekannt, die zum Teil schwere Ausmaße annehmen können.


Alternative bei Halsbeschwerden: Rachenschleimhaut lang anhaltend und nachhaltig befeuchten

Tipp

Besonders bei trockener Luft oder überlasteter Stimme müssen die Schleimhäute nachhaltig befeuchtet werden.

Doch es geht auch anders. Immer dann, wenn sich Entzündungsvorgänge im Rachen abspielen, sei es durch eine Erkältung, durch zu trockene Luft oder eine überlastete Stimme, ist es wichtig, die Schleimhäute nachhaltig zu befeuchten. Halstabletten wie GeloRevoice® wirken weder keimabtötend, noch örtlich betäubend oder entzündungshemmend wie andere Halstabletten. Ihre Wirkung basiert auf dem sogenannten mucilaginösen Prinzip, d. h. sie kleiden die Schleimhaut mit einem Schutzfilm aus. Beim Lutschen der Tabletten bildet sich ein spezielles Hydro-Depot, das sich wie ein Feuchtigkeitsfilm schützend über die Schleimhäute legt. Die Kombination der drei enthaltenen Gel-bildenden Bestandteile sorgt für einen besonders lang anhaltenden Effekt, da das gebildete Hydro-Depot lange an der Schleimhaut haftet. Damit wird die Schleimhaut nicht nur vorübergehend befeuchtet (wie beispielsweise bei angewendeten Salzlösungen oder Halsbonbons), sondern durch die anhaltende Wirkung auch vor weiterer Austrocknung und Reizungen effektiv geschützt.


Quellen:

1https://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=101489&bernr=06

2 Wächtler H; Chenot JF. Die Halsschmerz-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. HNO; 59 (5):480-4

3 Wächtler H, Chenot JF (2009). Halsschmerzen DEGAM Leitlinie Nr.14, omnikrom publishing, Düsseldorf